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Tinnitus - die verschwiegene Heilungschance

hier schreibe ich erst einmal ein Marthyrium, wie es mir zuletzt erging hinsichtlich meiner Tinnitusproblematik! Es ist offensichtlich auch ein politisches Problem, warum Tinnituspatienten in Deutschland nicht geholfen wird!

Hier ist mein schreiben an den deutschen Bundestag

Vorstandsmitglied von Eurotinnitus

An

Ulla Schmidt, Gesundheitspolitik, Platz der Republik 1, 11011 Berlin

Sehr dringend!

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich wende mich in aller höchster Not an Sie! Primär schreibe ich an Sie in eigener Sache!

Ich bin seit Jahren Tinnituspatient hier in Deutschland. Meine Tinnitusproblematik nimmt so gut wie jedes Jahr immer massivere Ausmaße an!

Den Grund sehe ich u.a. an Ärzten und Kliniken hier in Deutschland, die zum einen überfordert sind und vor allem nicht auf dem Wissensstand, wie dem jeweiligen Tinnituspatienten geholfen werden könnte. Auch hinsichtlich Diagnostik ist bei mir noch bei weitem nicht alles ausgeschöpft, um die Ursache zu finden! Jene Diagnostik ist meist relativ teuer, was nur für Privatpatienten in Frage kommt!

Nun habe ich nun eine so massive steigerung meines Tinnitus, dass ich täglich unter Weinkrämpfen, Schlaflosigkeit und massiven Gleichgewichtsstörungen leide! Folge ist: Vom Hausarzt werde ich zum HNO-Arzt weitergeleitet - von dort aus geht es zum Neurologen - von dort aus in die Psychatrie! Das habe ich nun binnen 2 Wochen 3-mal durchgemacht! Und bei dieser letzten Station bekomme ich dann Psychopharmaka (Benzodiazepine), wobei ich als Patient darüber was ich nehme nicht Aufgeklärt werde (Zitat: nehmen Sie, danach wird es Ihnen besser gehen - zum schlafen!) die ich von vorne herein ablehne (weil ich ja vor ca. 3 Jahren mal eine Abhängigkeit hatte), die mein Tinnitus nach der Wirksamkeit wieder viel massiver werden lassen. Somit war ich jetzt 3-mal hintereinander ca. 4 Stunden für eine Nacht in der nächsten Psychatrie und habe mich dann wieder entlassen lassen, weil die Ärzte massiv überfordert sind!

Diese Herumschubserei von Ärzten ist vor allem für mich als Patient sehr belastend und für unser Gesundheitssystem sehr teuer und es bringt rein gar nichts! Ein örtliches Krankenhaus könnte eigentlich die Gleiche bzw. sogar bessere Leistung hinsichtlich der Stabilisierung der Nacht bringen als eine Psychatrie!

Der wichtigste Punkt ist nun die Diagnostik für mich! Wie o.a. angegeben ist bei weitem nicht alles ausgeschöpft! Es gibt in Deutschland viele Tinnituskliniken! U.a. die Tinnitusklinik in Bad Arolsen, wo ich im Juni 2009 erneut Patient war. Zwischenzeitlich war ich dieses und letztes Jahr je 1-mal in der neuen Psychosomatischen Klinik in Bad Arolsen, die meinen Tinnitus behandeln wollten. Wichtig: Diese beiden Kliniken "Tinnitusklinik" Große Allee und Psychosomatische Klinik "Hofgarten" gehören beide zu den Schön-Kliniken! Und die Schön-Kliniken sind eine GmbH, die ca. 90% aller Tinntiuskliniken in Deutschland besitzen bzw. übernommen haben. Die Günder der Tinnitusklinik in Bad Arolsen haben nach der Übernahme der Schön Klinik Ihre Sachen gepackt und sind in das nahegelegene Stadtkrankenhaus gezogen und haben dort Ihre Privatklinik für Tinnituspatienten aufgemacht. Dort kommt man nur als Privatpatient rein! Es gibt auch noch andere Privatkliniken in Deutschland, wo Diagnostik gemacht wird, wo ich als Kassenpatient keine Chance habe reinzukommen!

Nun hatte ich mich eigentlich für eine alternative Klinik eingesetzt, aber mein Rentenversicherungsträger bot mir nur 2 Alternativen an (letztere ist keine Fachklinik!). Somit bin ich nach wie vor in einer ganz unangenehmen Zwangslage! Deutschland - Deutschland - und kein rauskommen!

In Luxemburg, Österreich und in der Schweiz gibt es Diagnostik und Therapieansätze die dort bei den Patienten angewandt werden (die auch in Deutschland bekannt sind), wobei die Heilungschancen wissenschaftlich nachgewiesen sehr gut sind! Pervers ist, diese Therapieformen (u.a. Medikamente) sind u.a. in Deutschland entwickelt worden! Und unsere Politiker geben diese Möglichkeiten (und Medikamente) für die kassenärztlich Versicherten nicht frei!!! Um in unseren Nachbarländern behandelt werden zu dürfen müsste ich dort versichert sein! Meine Krankenkasse würde (auch wenn ich auf eigene Kosten anreise!) die Diagnostik + Therapie nicht bezahlen! Dabei wären diese Möglichkeiten wie Medikamente weitgehend unbedenklicher als Psychopharmaka (Nebenwirkungen: 90% weniger!). Und unser Gesundheitssystem würde um mehr als 98% weniger belastet werden! In meinem derzeitigen gesundheitlichen Zustand kann ich an Arbeit gar nicht denken (ich bin ALGII-Empfänger, habe einen Minijob, den ich sehr gerne ausübte, aber mit viel Mühe und Not, derzeit krank(geschrieben))!

Bitte um Hilfe!

Vielen Dank für Ihre Mithilfe!

Mit freundlichen (solidarischen) Grüßen

Frithjof Naucke

(Vorstandsmitglied der Eurotinnitus)

www.eurotinnitus.com

 

Das es so weit gekommen ist habe ich tatsächlich unserem deutschen Gesundheitssystem zu verdanken! Das es alternative Behandlungsmöglichkeiten gibt veranschauliche ich hier:

Tinnituspatienten profitieren von Analgetikum

von Elke Wolf, Frankfurt am Main

Was zunächst widersprüchlich anmutet, hat bei genauerer Betrachtung seinen Sinn. Membranstabilisierende Schmerzmittel, die auch zur Behandlung von chronischen Schmerzen eingesetzt werden, mildern oder beseitigen die Ohrgeräusche von Tinnituspatienten. Die Erklärung: Beim Tinnitus spielt sich der gleiche Chronifizierungsprozess im Gehirn ab wie bei chronischen Schmerzen.

Die Ergebnisse sind zwar erst anekdotischer Natur, da erst dreißig Fallberichte aus mehreren Zentren vorliegen. "Dieses Phänomen ist aber wissenschaftlich nachzuvollziehen", sagte Professor Dr. Gerhard Müller-Schwefe, Tagungspräsident des Deutschen Schmerztages 2000 und Präsident des Schmerztherapeutischen Kolloquiums. Man vermutet, dass es sich beim Tinnitus um eine akustische Phantomempfindung handelt, vergleichbar mit dem Phantomschmerz nach einer Amputation.

Ohrgeräusche entstehen nicht zwangsläufig im Ohr. Heute macht man Neurone im Gehirn dafür verantwortlich, die eine Eigenaktivität entfalten. "Beim Tinnitus läuft das gleiche Chronifizierungsgeschehen im Gehirn ab wie bei chronischen Schmerzpatienten. Deshalb gibt es auch analog dem Schmerzgedächtnis ein Gedächtnis für chronische Ohrgeräusche", informierte Müller-Schwefe. Die Neurone sind hyperaktiv, weil sich ihre Molekularstruktur geändert hat und sie verstärkt exprimiert werden, ohne dass entsprechende Außenreize stimulierend einwirken. Wer mehr über diese akustische Sensation erfahren will, dem sei der Titelbeitrag in der PZ 5/2000, Seite 11 angeraten.

Die neuronale Aktivität lasse sich aber herunterregeln, und zwar mit Flupirtin, einem Analgetikum, dass die Membranen von Nervenzellen im Gehin stabilisiert, erklärte Müller-Schwefe. Flupirtin drosselt den Calciumionen-Influx am NMDA-Rezeptor, und die spannungsabhängie Auslösung von synaptischen Potentialen verringert sich. Laut Müller-Schwefe könne Flupirtin deshalb die Ohrgeräusche abmildern oder ganz vertreiben. Patienten mit frisch aufgetretenem Tinnitus hätten am schnellsten auf die Behandlung angesprochen. Bestanden die Ohrgeräusche länger als drei bis sechs Monate, musste die Flupirtin-Therapie über längere Zeit fortgesetzt werden. Erst dann gelang es, die gebahnte Aktivität der Neuronen zu bremsen.

Flupirtin ist zwar seit vielen Jahren auf dem Markt (Katadolon® und andere), allerdings ist der membranstabilisierende Effekt erst seit kurzem bekannt. Die auf dem Markt verfügbaren Präparate sind deshalb auch nicht für die Indikation Tinnitus zugelassen. Weitere Untersuchungen sind in Vorbereitung.

Die wichtigste Erkenntis ist aber folgende:

Neues Medikament verspricht Hilfe für Tinnitus-Patienten

Schon lange forschen Mediziner nach einem Medikament, das gegen Tinnitus (Ohrgeräusche) und Hörsturz helfen kann. Einen interessanten Ansatz scheint nun der Wirkstoff Caroverin zu bieten.
In einer großen österreichischen Studie konnten Wissenschaftler zeigen, dass von einer Infusion des Wirkstoffes Caroverin 60 Prozent der Patienten profitierten - deutlich mehr als im Vergleich zu anderen Medikamenten.

Wie der Schall ins Gehirn kommt

Auch am Münchner Klinikum rechts der Isar befassen sich Mediziner mit diesem Wirkstoff, der in der Regel als Infusion verabreicht wird. Die Erfolge in München sind aber bei weitem nicht so zufrieden stellend, wie bei der Studie ihrer österreichischen Kollegen. Dennoch halten auch die Münchner Kollegen das Wirkprinzip von Caroverin für viel versprechend.

Der Schall dringt ins Innenohr bis zur so genannten Schnecke. Darin befinden sich Haarzellen, deren Härchen in Schwingung geraten. Daraufhin produziert die Zelle den Botenstoff Glutamat. Dieser wird von Rezeptoren an den äußeren Enden des Hörnervs aufgenommen - so wird das Schallsignal ans Gehirn weitergeleitet.

Wirkstoff Caroverin hilft - aber mit Nebenwirkungen

Was passiert am Ohr? Bei starkem Lärm schütten die Haarzellen sehr viel Glutamat aus. Dadurch werden die Enden des Hörnervs geschädigt. Das Gehirn bekommt kein Signal mehr - ein Hörsturz liegt vor. Meistens wird er von einem Tinnitus begleitet.
Der Wirkstoff Caroverin legt sich nun wie ein Filter auf die Enden des Hörnervs. So werden die Rezeptoren vor einem übermäßigen Eindringen des Glutamats geschützt. Der Hörnerv kann sich wieder erholen.

Dieser Eingriff in den Glutamat-Strom ist allerdings nicht frei von Nebenwirkungen. Denn Glutamat ist als Botenstoff im ganzen Gehirn vorhanden. Wird nun Caroverin injiziert, werden somit auch andere Hirnareale beeinflusst. Die Folgen: Schwindel, Konzentrationsschwäche und Unwohlsein.

Der Wirkstoff ist in Österreich bereits zugelassen - in Deutschland noch nicht. Die Mediziner in Deutschland sehen noch einigen Forschungsbedarf. Aber auch sie gehen davon aus, dass der Botenstoff Glutamat in Zukunft bei der Behandlung von Hörstörungen eine wichtige Rolle spielen wird.
Die Forschungen laufen intensiv, denn die Zahl der Patienten mit Hörschäden steigt ständig.

Acamprosat ist der Wirkstoff für das zugelassene Medikament Campral!

Acamprosat ist als Calciumsalz des Acetylhomotaurins ein Arzneistoff. Das Calziumsalz ist als Arzneimittel Campral® im Handel. Es ist verwandt mit den im Gehirn aktiven Neurotransmitter-Aminosäuren γ-Aminobuttersäure (GABA), Glutamat und Taurin. Acamprosat dämpft die Übererregbarkeit des Gehirns, die durch den Botenstoff Glutamat ausgelöst wird, indem es die Rezeptoren der Nervenzellen besetzt und dadurch das Andocken von Glutamatmolekülen verhindert.

Da Alkoholkranke besonders viel Glutamat im Gehirn aufweisen (der Grund ist unklar), wird Acamprosat auch in der (ambulanten) Therapie von Süchtigen eingesetzt, um die Lust auf Alkohol zu reduzieren. Auch bei Demenzkranken wird Acamprosat eingesetzt!

Nun habe ich o.a. berichtet, das auch bei uns Tinnituspatienten (wenn neuralgisch-snaptisch-bedigter Tinnitus) sehr viel Glutamat ausgeschüttet wird! Nun kann in diesem Fall der Tinnituspatient mit Hilfe von Campral eine sehr angenehme Linderung erfahren!

Die Firma Merz Pharma hat derzeit die letzte und dritte Stufe der Forschung laufen mit durchschnittlichem Erfolg! Weil nur bei Tinnituspatienten mit einem neuralgisch-snaptisch-bedingten Tinnitus dieses Medikament Aussicht auf Erfolg hat! Unsere europäischen Nachbarländer sind da merkwürdigerweise ein bischen weiter! Obwohl dieses Campral in deutschland hergestellt wird, hat es in Österreich und in der Schweiz eine Zulassung für den Einsatz bei Tinnituspatienten.

Nun stellt sich natürlich die Frage, warum hat dieses Medikament derzeit noch keine Zulassung in Deutschland? Merz Pharma selbst schreibt, dass frühestens 2012 die Forschung abgeschlossen sei.

Die Antworten schreibt leider unsere Politik und die Pharmalobby! Solange es Tinnituspatienten gibt, so lange können Psychopharmaka mit den schlimmsten Nebenwirkungen an Tinnituskranke Patienten vertrieben werden! So lange es Tinntituspatienten gibt, so lange können diese Tinnituspatienten von Klinik zu Klinik bishin zu Fachkliniken (einschließlich Reha) und dann Endstation Psychatrie weitergereicht bzw. geschubst werden! Damit sind Arbeitsplätze gesichert und der Euro kann fließen! Unserem Gesundheitssystem schadet es massiv! Jeden Tinnituspatienten möchte ich dies ersparen und mache Ihn/Ihr auf dieses perverse System aufmerksam!

Nun habe ich tatsächlich geschafft, dieses Medikament Camral "out of label" auf Privatrezept von meinem HNO-Arzt zu bekommen! (Monatspackung 26 Euro!) Nun hebt sich aber die Wirkung durch ein Neuroleptikum, was ich noch nehme, um überhaupt in die Nacht zu kommen auf! Es wird also noch dauern, bis ich berichten kann, ob ich dadurch eine Linderung erfahren kann! D.h. erst wenn ich das Martyrium durchgestanden habe, das Neuroleptikum abzusetzen, werde ich das Campral erst einsetzen. Danach werde ich hier weiter berichten ...

 

Wichtig zu wissen ist auch (siehe erste Tinnitusseite), dass nicht jeder Tinnitus die gleiche Ursache hat! Aufgrund meiner Vergangenheit (Geburt) ist es offensichtlich (auf Details gehe ich jetzt nicht ein, weil dies diesen Rahmen sprengen würde) das ich eine Autoimmunkrankheit (auto-immune-inner-ear-desease) habe! Das erklärt, warum ich immer wieder massive Tinnitusattacken habe, die von Jahr zu Jahr immer stärker werden! Dies habe ich über einen britischen Arzt von Eurotinnitus herausgefunden. Ich sollte hier in Deutschland die notwendige Diagnostik machen! Dies wird mir, wie schon oben geschrieben verwährt! Wenn aber erst einmal die Diagnostik stehen würde, bekäme ich die notwendige Medikation (z.B. Cortison oder Cortisonersatz, was in meiner Situation tatsächlich kurzfristig hilft!).

 
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