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  Mobilfunk - Elektrosmog frei Haus
 
MOBILFUNK - Elektrosmog frei Haus

Vortrag von Wolfgang Maes, Sachverständiger für Baubiologie / Journalist DJV

unter Mitarbeit von Dipl.Ing. Helmut Merkel (Merkel-Messtechnik, Maintal)
Dipl.Ing. Norbert Honisch (Ingenieur-Büro für Umweltstress-Analytik, St. Johann)
Dr. Manfred Mierau und Dr. Thomas Haumann (Baubiologie Maes, Neuss)

auf der Veranstaltung "Gesundheitsrisiko Mobilfunk" mit Politikern, Wissenschaftlern,
Umweltmedizinern, Bürgerinitiativen und Betroffenen in Zusammenarbeit mit der
Landessanitätsdirektion des Landes Salzburg am 29. November 2001

auf der 10. Jahrestagung der Österreichischen Ärztekammer am 19. Oktober 2002

auf Bürgeranhörungen und -versammlungen in den Jahren 2005 bis 2009

und anderen Tagungen, Kongressen, Initiativen, Fortbildungen

Handys brauchen Mobilfunksendeanlagen, so genannte Basisstationen. Sie machen das
drahtlose Telefonieren erst möglich. Sie nehmen die Funksignale der Handys auf, verar-
beiten sie und leiten sie weiter in Zentralrechner und die verschiedenen Telefonnetze.
Sie strahlen rund um die Uhr, halten ständigen Kontakt zu den vielen Millionen mobiler
Telefone, überwachen sie, suchen sie, finden sie, versorgen sie, regeln sie, organisieren.
Ein mannigfaltiges Wechselspiel von elektromagnetischer Energie und Information.

Es gibt inzwischen über 200.000 (!) solcher Basisstationen allein bei uns in Deutschland:
auf Türmen, Masten, Dächern, Silos, Kaminen..., an Giebeln, Fassaden, Hochspannungs-
leitungen..., sogar Kirchen, nahezu flächendeckend, fast überall, in Stadt und Land, in
den Bergen und im Tal, auf Inseln, in Ballungszentren, in Erholungsgebieten. Die ersten
wurden 1992 installiert, danach wuchsen und wachsen sie überall wie Spargel aus dem
Boden, werden ständig ergänzt, nachgerüstet. Jede Station besteht aus mehreren Ein-
zelantennen mit wiederum mehreren Sendekanälen. Jeder Sendekanal emittiert elektro-
magnetische Strahlung sehr hoher Frequenzen, so genannte Mikrowellen. Die Reichwei-
te beträgt mehrere Kilometer. Es gibt es zwei dominierende Mobilfunk-Standards - GSM
(D- und E-Netze) und UMTS - mit vier federführenden Betreibern: T-Mobile, Vodafone,
E-Plus und O2. Weitere Mobilfunktechniken werden installiert bzw. stehen in den Start-
löchern: TETRA, WiMAX, WLAN... Überall soll es möglich sein per Handy zu kommuni-
zieren, per Knopfdruck Kontostände abzufragen, Reisen zu buchen, im Internet zu sur-
fen, über den Äther Daten zu verschicken, sogar Bücher, Fotos, Videos, Musik.

Neu an der digitalen Mobilfunktechnik a la D- und E-Netz oder TETRA und WLAN ist,
dass   diese   Mikrowellen   nicht kontinuierlich   ins   Land   abgestrahlt   werden   wie   man   es
vom   Rundfunk   oder   anderen   traditionellen  Sendern   her   kennt,   sondern   getaktet,   zer-
hackt, in rhythmischen Einzelpaketen. Wir haben es hier neben der noch nie da gewese-
nen Senderdichte und Strahlungsintensität mit einer besonderen Strahlungsart zu tun,
nämlich einer gepulsten. Im Vergleich mit Licht ist die Glühbirne eine kontinuierliche,
ungepulste Strahlungsquelle und der Stroboskopblitz in der Disko eine gepulste. Gepuls-
te   Wellen   werden   beim   Handytelefonieren   erstmals   für   alltägliche   Zwecke   eingesetzt,
bisher kannte man sie nur von medizinischen Anwendungen, vom Radar oder auch vom
Mikrowellenherd. Bei UMTS geht es um breitbandige Signale mit gepulsten Anteilen.

Dem großen Bruder Mobilfunk machen es Millionen digitale schnurlose Telefone für den
Hausgebrauch nach: DECT heißt der Standard, nach dem sie funktionieren. Auch DECT-
Schnurlose   funken   mit   gepulsten   Wellen, bis   zu   300   Meter   weit,   vom   Wohnraum   zum
Garten, vom Speicher zum Keller, und das nicht nur während eines Gesprächs, nein, die
meisten dieser unscheinbaren kleinen Basisstationen strahlen nonstop, immer, Tag und
Nacht, egal ob man telefoniert oder nicht. Weitere gepulste Funkanwendungen ziehen
in diesen Jahren in unsere Häuser ein: Bluetooth, WLAN-Internetzugänge, Babyphone...

Nicht nur technische Antennen empfangen diese elektromagnetischen Wellen, gehen in
Resonanz mit ihnen, sondern auch Menschen, Tiere, Bäume, die ganze Natur. Wissen- schaftliche Forschungsergebnisse bestätigen von Jahr zu Jahr zunehmend: Mikrowellen
sind biologisch kritisch, gepulste offensichtlich noch kritischer als ungepulste. Der Me-
dizin-Physiker Dr. Lebrecht von Klitzing von der Universität Lübeck fand bei Hirnstrom-
messungen auffällige Spitzen im menschlichen EEG, aber nur unter Einfluss gepulster
Wellen,   bei   ungepulsten   nicht.   Andere   Wissenschaftler   bestätigen   den   Effekt,   so   der
Neurologe und Elektrosmog-Experte der Loma-Linda-Universität in Kalifornien, Prof. Dr.
Ross Adey: "Wir wissen sehr gut, dass gepulste Signale auf den Menschen stärker ein-
wirken   als ungepulste. Gepulste Mikrowellen greifen tief in biologische Prozesse ein."
Dabei geht es um Stärken, wie man sie im Alltag in der Umgebung von Mobilfunksen-
dern oder beim Handytelefonieren   findet. Die   Berliner   Bundesanstalt   für   Arbeitsmedi-
zin:   "Gepulste   Mikrowellen   der   Intensität  eines   Mobilfunktelefonates   beeinflussen   die
bioelektrische Gehirnaktivität. Es gibt keinen Zweifel, dass solche Handywellen biolo-
gisch wirksam werden können." Wissenschaftler sprechen von Hormon-, Stoffwechsel-,
Herz- und Kreislaufproblemen, Öffnung der Blut-Hirn-Schranke, Krebs, Tumoren, Zellde-
fekten,   Gentoxizität,   Alzheimer,   Verhaltensauffälligkeiten,   Schlaf-   und   Konzentrations-
störungen, Immunschäden, um nur einige Beispiele zu nennen.

Diese erwähnten Effekte wurden von den Wissenschaftlern teilweise bereits bei Strah-
lungsstärken im Bereich einiger 100 bis weniger 1000 µW/m² (Mikrowatt pro Quadrat-
meter) gefunden, die ungewöhnlichen EEG-Peaks im Lübecker Unilabor bei 1000 µW/m².
Das sind Intensitäten, wie wir sie einige 10 bis wenige 100 Meter um Mobilfunk-Statio-
nen herum und bis zu mehreren Metern an Handys und DECT-Schnurlosen messen.

Der Gesetzgeber bietet keinen vorsorglichen Gesundheitsschutz. Es gibt zwar seit 1997
rechtlich verbindliche Grenzwerte der 26. BImSchV, der Bundes-Immissionsschutz-Ver-
ordnung. Die Berechnungsgrundlage der Verordnungswerte ist jedoch die voreilige, ver-
altete und unseres Erachtens naive Annahme, dass nur der thermische Effekt biologisch
relevant ist, das heißt, dass nur eine Erwärmung des Körpers oder von Körperteilen als
Folge der elektromagnetischen Feldeinwirkung gefährlich werden könnte. Solche Effek-
te sind wissenschaftlich akzeptiert, hierzu gibt es Studien, und es gab Verletzte und To-
te durch Verbrennung bei Arbeitern an Radaranlagen. Nur zur Vermeidung übermäßiger
Erhitzung hat man Grenzwerte. Diese absurd hoch gesteckten Werte finden Sie im All-
tag nirgendwo, nicht einmal nah an großen Mobilfunkeinrichtungen. Thermik ist beim
Mobilfunk nicht das Problem. Somit hat die Industrie - rechtlich abgesichert - freie Bahn.

Anwohner in der näheren Umgebung solcher Mobilfunkstationen sorgen sich sicherlich
nicht um körperliche Erwärmung (denn dann müssten Sonnenbaden, Wärmflaschen und
Saunagänge noch gefährlicher und längst verboten sein), sie stellen vielmehr die berech-
tigte Frage nach den vielen möglichen gesundheitlichen Risiken von Allergie über Krebs
bis Schlaflosigkeit oder Kopfschmerz. Derart biologisch entscheidende jedoch stets nicht-
thermische Symptome wurden bei der allzu theoretischen Berechnung der Grenzwerte
überhaupt nicht berücksichtigt. Außerdem geht es bei der so genannten Elektrosmogver-
ordnung um akute Gefahren, nicht um Langzeitschäden. Von Lebensqualität, Wohlbefin-
den oder Vitalität ganz zu schweigen. Es gibt zwar immer mehr ernst zu nehmende wis-
senschaftliche Hinweise auf gesundheitlich besorgniserregende nichtthermische Proble-
me als Folge dieser jungen gepulsten Mikrowellentechnik, sie gelten aber noch nicht als
ausreichende und von allen - speziell Industrie und Gesetzgeber - akzeptierte Beweise.

Prof. Dr. Jürgen Bernhardt, ehemaliger Leiter der Abteilung Strahlenhygiene am Bundes-
amt für Strahlenschutz, bestätigte im Fernsehen: "Die Forschungen berücksichtigen nur
die Wärmewirkung durch elektromagnetische Strahlung." Auf die Bemerkung des Re-
dakteurs, das höre sich ja an wie ein groß angelegter Menschenversuch und es würde
zu industrienah geforscht, sagte er: "Das beklage ich auch. Es müsste ein unabhängiges
wissenschaftliches   Gremium   geben,   welches  die   Forschungsgelder   verplant."   Die   In-
dustrie kann die Forschung also behindern? "Ja, das ist richtig." Zur Verordnung sagte
Prof. Bernhardt dann, inzwischen zum Vorsitzenden der Internationalen Strahlenschutz-
Kommission   ICNIRP   aufgestiegen,   die   weltweit   Grenzwerte   erarbeitet   und   anbietet:
"Zweifelsfrei   verstanden   haben   wir   bei  den   Funkwellen   nur   die   thermische   Wirkung,
und nur auf dieser Basis können wir derzeit Grenzwerte festlegen. Es gibt darüber hin-
aus Hinweise auf krebsfördernde Wirkungen und Störungen an der Zellmembran." Auf
die Frage, warum Grenzwerte ohne ausreichendes Wissen um die biologische   Gefähr-
lichkeit festgelegt werden und warum man diese nicht beim geringsten Anzeichen einer Gefahr senkt, meinte Bernhardt: "Wenn man die Grenzwerte reduziert, dann macht man
die Wirtschaft kaputt, dann wird der Standort Deutschland gefährdet." Bernhardts Nach-
folgerin beim Bundesamt für Strahlenschutz, Prof. Maria Blettner, bestätigt: "Die Grenz-
werte   beruhen   auf   thermischen   Effekten,   weil   das   die   einzigen   Effekte   sind,   die   man
bisher tatsächlich nachgewiesen hat." Und Blettners Amtskollege Dr. Olaf Schulz: "Mit
Grenzwerten werden nur die zur Zeit wissenschaftlich bewiesenen Auswirkungen aus-
geschlossen.   Weitere   Verdachtsmomente   werden   nicht   berücksichtigt."   Das   NRW-Um-
weltministerium   auf   die   Anfrage   eines   Düsseldorfer   Bürgers   zur   Elektrosmogverord-
nung: "Neben den abgesicherten thermischen Wirkungen, welche Grundlage der Grenz-
werte sind, gibt es eine große Zahl von Hinweisen auf Langzeitwirkungen, z.B. Kinder-
leukämie, Gehirntumore und Brustkrebs, weit unterhalb dieser Grenzwerte."

Die Weltgesundheitsorganisation WHO äußert sich ebenfalls unmissverständlich: "Keine
Normungsbehörde hat Grenzwerte mit dem Ziel erlassen, vor langfristigen gesundheit-
lichen Auswirkungen wie einem möglichen Krebsrisiko zu schützen." Der Umweltaus-
schuss des EU-Parlaments gibt beim Mobilfunk zu bedenken : "Angesichts der Vielzahl
vorliegender   wissenschaftlicher   Befunde   kann   man   weder   das   Krebsrisiko   noch   ver-
schiedene andere biologische Effekte einfach abtun." Von Jahr zu Jahr wird die Kritik an
den Grenzwerten überall lauter. Prof. Dr. Heyo Eckel, Leiter des Umweltausschusses der
Bundesärztekammer: "Es gibt gewichtige Hinweise für Schäden durch Mobilfunkstrah-
lung. Ich halte es für sorglos, wenn man an den bestehenden Grenzwerten festhält." Dr.
Hellmut Koch, Präsident der bayerischen Ärztekammer bestätigt: "Die heutigen Grenz-
werte schützen nicht ausreichend vor Elektrosmog. Wir wissen, dass gepulste Strahlen
biologisch besonders aktiv sind." Andere Ärztekammern argumentieren ähnlich. Bereits
im   März   1994   schreibt   der   Düsseldorfer   Landtag:   "Die   flächendeckende   Mobilfunkein-
führung ohne eine umfassende Abschätzung  der Risiken für den Menschen ist unver-
antwortlich." Diese Risikoabschätzung für Mensch und Natur ist bis heute nicht erfolgt.

Gesetzliche Grenzwerte muten dem Menschen eine Strahlenbelastung bis 10 Millionen
Mikrowatt pro Quadratmeter zu, nur zum Schutz des Körpers vor übermäßiger Erhitzung.
Wissenschaftler, Umweltmediziner, Kliniken, Verbände, Baubiologen, Bürgerinitiativen...
fordern niedrigere Grenzwerte. Aus gutem Grund, gibt es doch inzwischen reichlich Er-
fahrung   mit   gesundheitlichen   Problemen   durch   Mobilfunk   und   erstaunlichen   Erfolgen
nach seiner Reduzierung. So empfiehlt das Umweltmagazin 'Öko-Test' im April-Heft 2001
nach Beratung mit Dr. von Klitzing, Prof. Käs und uns von der Baubiologie Maes einen
"realistischen Vorsorgewert" von 10 µW/m² zu unterschreiten, um Risiken gering zu hal-
ten, speziell wenn es um dauerhafte Einwirkungen geht. Für Sensible, Kinder und Kran-
ke sowie für Schlaf- und Regenerationsbereiche sollen noch niedrigere Werte angestrebt
werden. Gerade in der Schlafphase, wenn  Körper und Psyche Erholung brauchen und
besonders empfindlich sind, soll die Exposition so niedrig wie möglich sein. Gewünscht
werden hier Werte unter 1 µW/m². Die Abteilung Umweltmedizin der Landessanitätsdi-
rektion Salzburg, ein Amt der Landesregierung, veröffentlicht im Juli 2002 ihre Forde-
rung nach 1 µW/m² für Innenräume als Richtwert für die Summe aller von außen einwir-
kenden gepulsten Mobilfunkstrahlungen. Wir Baubiologen empfehlen in Schlafbereichen
0,1 µW/m² möglichst einzuhalten und definieren bis 10 µW/m² als schwach, 10 bis 1000
µW/m² als stark und über 1000 µW/m² als extrem auffällig.

Wie wichtig ein Anstreben möglichst geringer Strahlenbelastung durch den sich explosiv
verbreitenden Mobilfunk in einer zivilisierten Welt voller technischer und toxischer Risi-
kofaktoren ist, das bringt die Aussage der Deutschen Gesellschaft für Umwelt und Hu-
mantoxikologie DGUHT, ein Zusammenschluss von Ärzten, auf den Punkt: "Jeder Vierte
hat ein geschädigtes Immun-, Nerven- oder Hormonsystem. Jeder Dritte ist Allergiker.
Wir haben den Punkt erreicht, der keine zusätzlichen Belastungen mehr verträgt." Vor-
sicht steht im Vordergrund, solange man nicht mehr weiß als bisher. Was man weiß ist,
dass es mehr Forschungslücken als Forschungsergebnisse in Bezug auf gepulste Mikro-
wellen gibt, dass ernst zu nehmende wissenschaftliche Hinweise auf biologische Prob-
leme sowie entsprechende Erfahrungen und Fallbeispiele, die nicht immer wieder dem
Placebo oder der Angst vor Strahlung zugeordnet werden können, massiv zunehmen.

Das Ecolog-Institut Hannover unter der Leitung von Dr. H.P. Neitzke führte die umfang-
reichste  Risikobewertung   weltweiter   Forschungsergebnisse   im   Auftrag   der   Telekom
durch und resümiert im Mai 2001: "Beeinträchtigungen des Immunsystems sind nachge-wiesen. Es ist nicht auszuschließen, dass die Mobilfunkfelder krebsfördernde Wirkung
haben, dass Krebs sich im Einfluss der Felder schneller entwickelt und fataler verläuft
als normalerweise. Es werden vermehrt Stresshormone ausgeschüttet mit allen Konse-
quenzen, die das haben kann. Es gibt Störungen vieler Zellfunktionen, was besonders
bedenklich stimmt. Die Auswirkung, die das alles auf den Organismus hat, können wir
noch gar nicht abschätzen." Nachgewiesene biologische Effekte kennt man inzwischen
reichlich,   nur   was   sie   in   Bezug   auf   gesundheitliche   Schädigungen   jetzt   oder   für   kom-
mende Generationen bedeuten, das weiß noch keiner. Experimentierkaninchen Mensch.

Hinweise auf Probleme gibt es nicht nur beim Menschen, auch Tiermediziner und Na-
turschützer horchen auf. Mikrowellen scheinen am Waldsterben zumindest beteiligt zu
sein. "Der Wald stirbt durch Mikrowellen. Unsere Mediziner, Wissenschaftler und Inge-
nieure haben keinerlei Ahnung von den biologischen Wirkungen der Felder." Das kriti-
siert Dr. Wolfgang Volkrodt, ehemaliger Siemens-Manager, schon 1994. Vögel und Fle-
dermäuse verlassen ihre Nester nach Installation neuer Sender in der Nähe. Das ARD-
Magazin 'Report' berichtet im August 2000: "Mehr als 40 internationale Forschungen ge-
ben   Hinweise auf   Schäden   durch   Mobilfunkstrahlen   von Sendeanlagen, z.B.   Hirnschä-
den   bei   Tieren   oder   Krebs   bei   Mäusen.   Tierärzte   untersuchten   Bauernhöfe   in   Bayern
und Hessen, und zwar Höfe mit Mobilfunkbelastung und ohne. Auf den Höfen mit Sen-
dern in der Nähe gab es mehr Missbildungen, und die Tiere verhielten sich anders. Die
Studie im Auftrag des bayerischen Umweltministeriums bestätigt vorangegangene, bei
denen   im   Mobilfunkeinfluss   ebenfalls   Missbildungen,   Fehlgeburten,   Verhaltensstörun-
gen und die Verringerung der Milchleistung festgestellt wurden. Immer mehr Landwirte
melden sich und bestätigen die Beobachtung: Mit dem Errichten neuer Mobilfunksen-
der in der Nähe ihrer Höfe kamen zeitgleich die Probleme beim Vieh." - "Brieftauben fin-
den nicht mehr heim." So die Überschrift in der 'Rheinischen Post' im Oktober 2008. "Käl-
ber wegen Handyantennen erblindet: Seit die Handyantenne auf dem Stall steht, kom-
men viele Kälber mit Augendefekten zur Welt." So die Überschrift in 'Saldo' im April 2009.
Aus dem indischen Kerala kommt im Juni 2009 die Nachricht: "Die Sperlinge, die in der
Nähe von Mobilfunktürmen zu nisten begonnen hatten, waren innerhalb weniger Tage
weg. Aus den Eiern der Vögel, die blieben, schlüpften keine Jungen."

"Rattenhirne sind nach Bestrahlung mit Mikrowellen, wie man sie vom Mobilfunk kennt,
übersät mit dunklen Flecken und deutlich geschädigt. Es tritt Flüssigkeit aus den Blut-
gefäßen aus, verursacht durch diese Felder. Proteine und Schadstoffe durchdringen die
Blut-Hirn-Schranke, nachdem sie von der Strahlung geöffnet wurde. Proteine gehören
ins   Blut,   niemals   ins   Gehirn."   So   das   Studienergebnis   der   drei  schwedischen   Wissen-
schaftler Prof. Arne Brun, Dr. Bertil Perssion und Prof. Leif Salford von der Universität
Lund im Jahr 2000. Die Öffnung der Blut-Hirn-Schranke und mit ihr das unerwünschte
Einströmen von Proteinen und Schadstoffen bestätigen auch eine Palette anderer inter-
nationaler Forscher. Die Erkenntnisse gelten für Feldstärken, denen wir im Alltag dank
Mobilfunk an Handys, Schnurlosen oder in der Nähe von Basisstationen ausgesetzt sind.

Dr. Michael Repacholi, Beauftragter der WHO für elektromagnetische Felder, forschte im
Auftrag der australischen Telekom (Telstra) und berichtet dem 'Focus-TV' im Mai 1997:
"Die Lymphknotenkrebsrate bei Versuchsmäusen war mehr als doppelt so hoch, nach-
dem die Tiere neun Monate lang zweimal täglich eine halbe Stunde mit gepulsten elekt-
romagnetischen   Handywellen   bestrahlt   wurden.   Die   Ergebnisse   zeigen,   dass   es   Ge-
sundheitsrisiken gibt." Eigentlich wollten die Experten nachweisen, dass keine Proble-
me im Einfluss von Handystrahlung auftreten. Prof. Dr. Wolfgang Löscher von der Tier-
ärztlichen Hochschule Hannover kommentiert im Mai 1997 die Repacholi-Studie: "Keine
Firma der Welt entwickelt ein Arzneimittel, welches bei Versuchstieren Krebs auslöst,
und sagt dann, wie das Bundesamt für Strahlenschutz, die Handyhersteller und Mobil-
funkindustrie, das werde beim Menschen schon nicht auftreten."

Dr. George Carlo, Medizin-Physiker und Leiter einer von der US-Mobilfunkindustrie ge-
planten und begonnenen 27-Millionen-Dollar-Studie sollte die Ungefährlichkeit des Mo-
bilfunks   beweisen   und   kommt   1999   während   seiner   Untersuchungen   zu   ersten   uner-
warteten Erkenntnissen: "Wir haben Blut in Reagenzgläsern mit Mikrowellen bestrahlt,
die ähnlich der Handystrahlung sind. Es zeigte sich, dass sich unter dem Feldeinfluss
die Zellkerne spalten. Es gibt Beweise für Schäden durch Mobilfunk. Es geht nicht nur
um Hirntumore, Krebs und Blutveränderungen sondern auch um genetische Störungen und andere Probleme. Wenn wir jetzt keine umfassenden Forschungen anstellen und die
Augen schließen, dann bringt das gar nichts. Mit den Informationen, die wir zum jetzi-
gen Zeitpunkt in der Hand haben, ist Entwarnung absolut unhaltbar." Daraufhin wurde
die Studie von der Industrie abgebrochen und nicht mehr zu Ende geführt.

Der Wissenschaftler Robert C. Kane war 30 Jahre als Ingenieur für Motorola an der Han-
dyentwicklung beteiligt. Im Buch 'Cellular Telephone Russian Roulette' beschreibt er ei-
ne Fülle von Studien aus aller Welt, die DNA-Schäden und andere biologische Folgen
durch Mobilfunkstrahlung nachgewiesen haben. "Ein Telefonat von zwei Minuten spie-
gelt sich eine Woche lang in veränderten Gehirnströmen des Nutzers wieder. Wir wis-
sen heute, dass selbst eine einzige Exposition zu DNA-Schäden an Gehirnzellen führt."
Prof. Dr. Klaus Buchner ist Atomphysiker und Elektrotechniker an der Technischen Uni-
versität München. Er bestätigt in einem Vortrag im Februar 2002, dass man nach aktuel-
lem Forschungsstand längst genug wisse, um zu belegen, dass Mobilfunkstrahlung und
DECT-Signale ein Gefahrenpotenzial für die Bevölkerung darstellen. Es ginge dabei um
Auswirkungen wie Unfruchtbarkeit, Gedächtnisstörungen, erhöhte Krebsraten, Störun-
gen des Immunsystems und Schäden am Erbgut. "Ein Zehntausendstel der Grenzwerte
reicht bereits aus, um wissenschaftlich überprüfbare Wirkungen zu hinterlassen."

Prof. Dr. Neil Cherry von der Lincoln University in Neuseeland bezieht im Auftrag der
neuseeländischen Regierung in den Jahren 1999 und 2000 mehrfach gutachterliche Stel-
lung: "Die in Wohngebieten zu Tausenden installierten Stationen unterwerfen Millionen
Menschen einer Strahlenexposition, von deren Niveau bekannt ist, dass sie ernsthafte
Gesundheitsschäden verursacht. Es ist wissenschaftlich unhaltbar, dass es keine nicht-
thermischen Wirkungen gäbe. Dutzende von Arbeiten erhärten und bestätigen die Be-
ziehung zwischen Mikrowellen und einer Palette von Krebstypen." Eine 36-Seiten-Veröf-
fentlichung des Europäischen Parlamentes vom März 2001: "Besondere Besorgnis erregt
die unfreiwillige, rund um die Uhr stattfindende Belastung durch den Funk der Basissta-
tionen, wenn diese unsensiblerweise in der Nähe von Häusern, Schulen oder Kranken-
häusern aufgestellt wurden. Es sind die Menschen, an denen sich zeigen wird, ab wel-
chem Grad die chronische Belastung durch solche Felder schädlich ist. Anders ausge-
drückt: Im Endeffekt sind sie unfreiwillige Objekte eines Massenexperiments. Träfe ein
neues   Medikament   oder   Lebensmittel   auf   denselben   Mangel   an   Konsens   und   gleich
starke Bedenken, würde es niemals zugelassen." Prof. Elisabeth Cardis, Leiterin der In-
ternational Agency for Research of Cancer, Teil der Weltgesundheitsorganisation, warnt
Anfang 2009: "Das Risiko zu unterschätzen wäre ein komplettes Unglück."

All das und mehr veranlasst Prof. Dr. Werner Mäntele, Biophysiker der Frankfurter Goe-
the-Universität und Leiter eines Forschungsprojektes der Europäischen Union zur Klä-
rung medizinischer Wirkungen von Mobilfunkwellen zu dem Schluss: "Derzeit haben wir
viele Millionen Versuchskaninchen in Deutschland. Die Quittung werden wir vielleicht
erst in ein paar Jahren bekommen." Der 'Frankfurter Rundschau' sagt er im Februar 2002,
die Politik handele mehr als verantwortungslos. "Die Gier bei den UMTS-Einnahmen war
wohl   größer   als   die   gesundheitliche   Vorsicht."   Prof.   Dr.   Jörg   Disse   von   der   Theologi-
schen Fakultät in Fulda sorgt sich in einem Schreiben an den Bundestag im Juni 2002:
"Die Meldungen häufen sich offensichtlich, dass der Mobilfunk schädigend für die Ge-
sundheit sein könnte. Man muss inzwischen schon willentlich die Augen zumachen, um
das nicht sehen zu wollen." Dr. Alexandra Obermeier, Ärztin für Psychiatrie und Psycho-
therapie in München, gibt ihrer Sorge in einem Brief an Umweltminister Jürgen Trittin
Ausdruck: "Als Ärztin ist es mir unbegreiflich, wie man auf Seiten der Politik das fun-
damentalste Kapital eines Staates, nämlich die körperliche, seelische und geistige Ge-
sundheit der Menschen, in diesem Stil und Ausmaß aufs Spiel setzen kann. Mit dem po-
litischen Kurs bezüglich des Mobilfunks wird kriminelle Profitgier legalisiert zu Lasten
des Allgemeinwohls von Millionen Menschen unter Aufgabe jeder Rechtsstaatlichkeit."

Bereits im Februar 1993, kurz nach der Installation der ersten Mobilfunksender, sperrte
das   Verwaltungsgericht   Gelsenkirchen   einen   D1-Turm   in   Essen   und   machte   klar:   "Die
verfassungsrechtliche   Verantwortung   unseres  Staates   für   die   Grundrechte   der   Bürger
verbietet, wenn Gesundheitsrisiken nicht ausgeschlossen werden können, das Kind zu-
nächst in den Brunnen fallen zu lassen und erst dann zu versuchen, etwaig auftreten-
den   Schäden   entgegenzuwirken.   Eine   neuartige   Technologie   darf   nicht   gleich   einem
Großversuch   an   der   Gesamtbevölkerung  auf   ihre   Unschädlichkeit   überprüft   werden." In den Jahren danach wurde und wird in Sachen Mobilfunk unbeirrt weiter aufgerüstet.

Wegen diesen und weiteren besorgniserregenden Hinweisen wird man an verantwortli-
chen Stellen vorsichtiger. Städte wie Maintal und Aschaffenburg schließen keine neuen
Verträge   zur   Errichtung   von   Sendern   in   ihren   Wohn-   und   Gewerbegebieten   mehr   ab.
"Keine Mobilfunkantennen mehr in sensiblen Bereichen wie Kindergärten und Schulen.
Sendeanlagen möglichst weit entfernt von Wohngebieten." Das fordern mehrere Städte,
z.B. Düsseldorf, Köln, Krefeld, Mülheim, Regensburg und München. Andere Städte und
Gemeinden ziehen nach: "Keine weiteren Funkanlagen mehr auf Wohnhäusern".

"Mobilfunkanlagen gehören nicht in Wohngebiete und auf Kirchen." Das beschließen alle
bayerischen Bistümer wie München, Freising, Tübingen oder Würzburg. "Der Mobilfunk
trägt zur rasanten Zunahme von elektromagnetischen Feldern bei. Gesundheitliche Be-
einträchtigungen können nicht ausgeschlossen werden", so der Umweltrat der Evange-
lischen Kirche von Westfalen. Die Diözese Würzburg in der christlichen Zeitung 'Merkur
plus': "Mit unserem Eintreten für das Leben und die Bewahrung der Schöpfung machen
wir uns unglaubwürdig, wenn wir solche Sendestationen ohne solide Einschätzung des
möglichen Risikos zulassen." Während die einen Kirchengemeinden den Funk an deren
Kirchtürmen und Gebäuden weiter aufrüsten, werden andere immer zurückhaltender.

Es gibt in Deutschland hunderte Bürgerinitiativen gegen Mobilfunksendeanlagen. An-
wälte und Richter haben alle Hände voll zu tun. Es ist gelungen, den Bau von Sendern
zu stoppen oder bestehende Anlagen abzuschalten. Dr. Gerd Oberfeld, Umweltmedizi-
ner der Landessanitätsdirektion Salzburg, erinnert an die berechtigten Proteste besorg-
ter Anrainer an Sendern: "Viele fragen sich ernsthaft, warum ein hoher Mobilfunkmast
mitten im Wohngebiet mal eben errichtet werden darf, wo man bei einer Gartenhütte
mehr behördliche Auflagen hat." Klagen kommen aus Reihen der Makler. "Funkmasten
schrecken Käufer ab. Das könnte einen Schaden am Privat- und Volksvermögen in Milli-
ardenhöhe   bedeuten."   Hubertus   von   Medinger   vom Ring   Deutscher   Makler   RDM:   "Ein
Schlafzimmer visavis zum Sender, da kann es sein, dass 50 % Wertverlust nicht mehr
ausreichen." Der Münchner Anwalt Frank Sommer: "Viele Menschen, die sich eine An-
tenne auf ihr Dach haben installieren lassen, fühlen sich von den Betreibern getäuscht,
weil sie nicht damit gerechnet haben, dass ihre Umgebung derart negativ reagiert. Das
geht so weit, dass in deren Geschäften nicht mehr eingekauft wird und in Banken Kon-
ten gekündigt werden." Eine Penthousewohnung in München-Schwabing wird zum Ver-
kauf angeboten. Mehrere Interessenten waren mit Preis, Ausstattung und Lage einver-
standen. Wegen der Sender zogen sie zurück. Der Makler: "Wie soll ich Kaufwilligen ei-
ne Terrasse schmackhaft machen, wenn in nur 15 Metern Entfernung ein 10 Meter ho-
her Sendemast steht und die Techniker den nur in Strahlenschutzanzügen warten?"

"Die Queen ließ Einspruch erheben und ist not amused", so berichten die Zeitungen im
April 2000. Queen Elisabeth reagierte, als man einen Vodafone-Antennenmast am Ran-
de   des   Parks   von   Windsor   Castle   aufstellen wollte.   CDU-Generalsekretär   Peter   Hintze
1994 in einem Focus-Interview zum Mobilfunk über seinem Büro auf dem Dach des Kon-
rad-Adenauer-Hauses in Bonn: "Ich will diese D-Netz-Sender wieder loswerden. Meine
Gesundheit wird geschädigt." Offenbar ahnte Bundespostminister Wolfgang Boetsch be-
reits 1994 Übles, als er auf einer Pressekonferenz verkündete: "Die aufgeregte Diskus-
sion in der Bevölkerung über die Kernenergie   dürfte in   Relation  zu   dem, was   uns   die
Mobilfunknetze noch bescheren werden, nur ein laues Lüftchen gewesen sein."

Wir von der Baubiologie Maes und die Kollegen und Ärzte, mit denen wir zusammen-
arbeiten, erleben im praktischen Alltag zunehmend, dass Menschen auf die Felder sol-
cher Sender reagieren. Immer mehr Funkanlagen werden in Nacht-und-Nebel-Aktionen
errichtet, bestehende werden ständig nachgerüstet. Klagen werden lauter, dass körper-
liche und seelische Symptome wie Migräne, Schwindel, Müdigkeit, Ohrgeräusche, Ner-
venprobleme,   Schmerzen,   Konzentrationsstörungen   oder   schlechteres   Gedächtnis,   Ge-
reiztheit, Ängste, Depressionen, Herz-Kreislauf-Probleme oder 'nur' Leistungsknicks und
Unwohlsein auftraten, nachdem man in der Nähe neue Sender installierte. Die gesund-
heitlichen Erfolge nach Abschirmung der funkbestrahlten Räume, Verlegung von Schlaf-
plätzen in weniger belastete Bereiche oder Entfernung der Verursacher werden immer
deutlicher. Es besteht nach einigen tausend Messungen und reichlich gesammelter Er-
fahrung für uns alle - Baubiologen und Ärzte - kein Zweifel mehr, dass dieser Elektro-smog zur Gesundheitsgefahr werden kann, nicht bei jedem, aber bei vielen. Wir wissen
noch nicht genau, warum es so ist, kennen die Wirkmechanismen noch zu wenig, wis-
sen aber, dass es so ist. Viele Fallbeispiele sprechen eine unmissverständliche Sprache.

Fast täglich fragen besorgte Bürger so oder ähnlich: "Neben meiner Wohnung stand ei-
nes Morgens plötzlich ein Mobilfunkmast. Ich bekam kurze Zeit danach Schmerzen, bin
überdreht, schlafe schlecht, die Ohren brummen..." So erlebt auch im rheinischen Gere-
onsweiler. Hier wurde eine Funkstation auf einem Seniorenstift in Betrieb genommen.
In den umliegenden Häusern traten auffällig gleichzeitig eine Reihe ähnlicher gesund-
heitlicher Probleme auf: Unwohlsein, Schlafstörung, Kopfschmerz, Schwindel, erhöhter
Blutdruck...   Ein   Anwohner   misst   jahrelang   seit   seiner   Herzschrittmacher-Implantation
täglich mehrmals seinen Blutdruck und führt darüber Protokoll. Seit der Senderinstalla-
tion sind die Werte plötzlich konstant um riskante 15 bis 20 Punkte höher, einhergehend
mit   Abgeschlagenheit   und   schlechtem   Schlaf.   Eine   Anwohnerin   muss   den   kurz   nach
dem Senderaufbau aufgetretenen erhöhten Blutdruck mit Medikamenten senken.

Ähnlich das Bild in Jüchen : Seit Installation der Sendeanlage auf dem örtlichen Gemein-
dehaus vor einem Jahr, 70 m vom Haus eines älteren Ehepaares entfernt, traten bei bei-
den   Schlafprobleme,   Nachtschweiß   und   Unwohlsein   auf.   Beim   Mann   verschlimmerten
sich die Allergien, seine Neurodermitis musste erstmals mit Cortison behandelt werden.
Das Ehebett wurde auf gut Glück in ein weiter vom Sender entferntes Zimmer verlegt,
ohne Sichtkontakt zu diesem. Danach schliefen sie wieder gut, und die Symptome ließen
nach. Unsere Messungen bestätigten, dass es im ehemaligen Zimmer starke Senderein-
wirkungen gab, im aktuellen Raum dagegen war die Strahlung über 95 % geringer.

Die Schlafplatzuntersuchung bei dem Achtjährigen in Aachen zeigte extreme elektrische
Wechselfelder von der eigenen Elektroinstallation, zwei DECT-Telefone in den Nachbar-
häusern und Mobilfunk von außen durch nahe Sendeanlagen. Das Kind wird wegen sei-
ner Krampfanfälle und auffälligen EEG-Kurven seit Jahren mit Epilepsie-Medikamenten
behandelt. Die Eltern planten gegen den Rat der Ärzte, die Medikamente wegen ihrer
Nebenwirkungen abzusetzen. Voraussetzung sollte die Beseitigung aller Risikofaktoren
im Schlafumfeld des Kleinen sein. Baubiologische Messungen wurden durchgeführt und
Empfehlungen umgesetzt: Ein Netzfreischalter installiert, die Wände um das Kinderbett
gegen elektrische Felder von innen und Funkwellen von außen abgeschirmt, die Nach-
barn spielten mit, beseitigten ihre DECT-Telefone. Die Schlafprobleme des Kindes verflo-
gen schnell. Mehrere EEGs einige Wochen bis Monate nach der Sanierung zeigten kei-
nerlei Auffälligkeit mehr. Die Epilepsie-Medikamente wurden mehr und mehr reduziert.

Aus Düsseldorf erreichten uns mehrere gesundheitliche Klagen aus dem Umfeld einer
aktuell   installierten   Mobilfunkstation.   Die   Probleme   der   Anwohner   ähnelten   sich   und
entsprachen den bereits erwähnten, von Kopfschmerz und Tinnitus über Schlafstörung
und Zerschlagenheit bis zu Hormonproblemen. Wir fanden in den Wohnungen von vier
Familien Strahlungsstärken von 500 bis 5000 µW/m². Hier gelang durch Verlegung der
Schlafplätze   und   Abschirmmaßnahmen   der   Fenster   und   Wände   mit   Sichtkontakt   zur
Strahlenquelle eine Reduzierung der Einwirkung von 98 bis über 99,9 %. Der gesund-
heitliche Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Innerhalb einiger Tage bis Wochen wa-
ren die Beschwerden in drei Fällen ganz weg und in einem Fall deutlich reduziert.

In  Ratingen  bei Düsseldorf wurden   mehrere   Mobilfunksender   versetzt.   Warum?   Oben
auf dem Flachdach des achtgeschossigen Rathauses befindet sich eine Wohnung. Hier
lebte Hausmeister Friedrich Schäfer mit Frau Brigitte, Sohn Maik und Hund Oscar. Die
Sendeanlagen waren an den Außenmauern der Hausmeisterwohnung montiert, nur drei
Meter von der Terrasse und vom Schlafraum der Schäfers entfernt. Die gesamte Familie
klagte über Gesundheitsbeschwerden, die ab August 1997 auftraten, nach der Installa-
tion neuer E-Plus-Sender. Der Hausmeister bekam Asthmaanfälle, litt zunehmend unter
Müdigkeit, hatte Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Ohrgeräusche. Er konnte nachts kei-
ne drei Stunden mehr schlafen, war dem Zusammenbruch nah. Seine Frau bekam Kopf-
schmerzen und Schwindel, fühlte sich schlapp und unkonzentriert und stellte bei sich
Seh-   und   auch   Schlafstörungen   fest.   Der   achtjährige   Sohn   schlief   ebenfalls   schlecht,
schlafwandelte jede Nacht und hatte erstmals Kopfschmerzen, bekam vom Arzt Schlaf-
und Schmerztabletten, außerdem wurde seine Neurodermitis schlimmer als je zuvor. Al-
le drei fanden, dass sie viel aggressiver und nervöser wurden. Verhaltensauffälligkeiten zeigte auch der Hund: Einst vital, schlief er seitdem nur noch. Der Schwiegervater kam
nicht mehr zu Besuch, sein Hörgerät brummte und piepte in der Wohnung, eine normale
Unterhaltung war unmöglich. Waren Familie und Hund nur ein oder zwei Tage woan-
ders, bei Freunden oder Verwandten, dann waren die Symptome weg. Nach der Rück-
kehr stellten sie sich sofort wieder ein. Die Blutwerte wurden immer auffälliger, sowohl
bei Eltern und Kind als auch beim Hund. Der Hausarzt schrieb an die Stadtverwaltung:
"Es besteht absolute Gesundheitsgefährdung. Der Zustand meiner Patienten ist äußerst
kritisch. Es ist davon auszugehen, dass das mit der im August aufgebauten Funkanlage
zusammenhängt." Die Strahlungsstärken, die wir im Oktober 1997 bei den Schäfers ge-
messen haben, findet man selten: 30.000 µW/m² auf der Terrasse und 8000 µW/m² in
den Schlafräumen. E-Plus schrieb: "Die ermittelten Ergebnisse liegen deutlich unter den
Grenzwerten." Das stimmt, bezogen auf den thermischen Effekt. Nun sind die Schäfers
aber nicht warm, sondern krank geworden. Ratingens Stadtverwaltung reagierte. Fami-
lie Schäfer bekam als Erste-Hilfe-Maßnahme Sonderurlaub und danach eine neue Woh-
nung in einem anderen Haus. Die Betreiber wurden angehalten, ihre Antennen so ein-
zurichten, dass sich eine drastische Feldstärke-Reduzierung in den Hausmeisterräumen
ergibt. Die Antennen wurden von der Wohnung weg an die entfernten Außenränder des
Rathauses verlegt, so kam diese in den Funkschatten. Der Erfolg: die Reduzierung der
Strahlungsintensität in den Räumen von 98 bis über 99 %. Derweil kommt die Nachricht
der   Familie   Schäfer   aus   dem   neuen   mikrowellenunbelasteten   Domizil:   Alle   Beschwer-
den sind Schnee von gestern und die Blutwerte wieder normal, auch von Hund Oscar.

In Köln lebt das junge Lehrerehepaar gegenüber einer Post. Auf dem Dach des Postge-
bäudes wurden in 20 Meter Abstand vom Schlafraumfenster vier D- und E-Netz-Sender
montiert. Seitdem überholten sich die Krankheitsbilder: Neurodermitis, Allergien, Unru-
he, Schmerzen, Schwindel, Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, chaotischer Schlaf, Im-
munstörungen, bei ihm schlimmer, bei ihr weniger. Medikamente halfen kaum. Als man
auf dem Postdach gegenüber noch vier weitere Sender installierte, wurden bei beiden
die Symptomvielfalt und -intensität noch schlimmer. "Wir schliefen keine Stunde mehr
durch, die Unruhe wurde unerträglich. Sollte das an den Sendern liegen?" Es lag an den
Sendern.   Die   der   Funkanlage   zugewandten  Schlafzimmerfenster   wurden   mit   Sonnen-
schutzglas und Spezialgardinen abgeschirmt, zwei Außenwände und eine Dachschräge
mit Kupfertapete. Die Lehrer: "Ein voller Erfolg. Unsere Probleme wurden von Woche zu
Woche besser. Wir würden nie wieder in die Nähe von Mobilfunksendern ziehen."

In  Düsseldorf   wohnte   eine   Innenarchitektin   in   den   großflächig   verglasten   Penthouse-
räumen der fünften und sechsten Etage eines innerstädtischen Mietshauses. Sie hatte
keine Probleme, bis um sie herum im Abstand von etwa 50 bis 150 Metern fünf D- und
E-Netz- sowie UMTS-Mobilfunkanlagen mit insgesamt 34 Einzelantennen montiert wur-
den. Die Strahlungsbelastung in ihrem Schlafraum lag, wie bei dem Kölner Lehrerehe-
paar, über 1000 µW/m². "Ich habe meine Wohnung so gut es ging baubiologisch einge-
richtet. Vier Jahre hatte ich keinerlei Beschwerden. Dann schlief ich keine Nacht mehr,
wurde nervös und ängstlich, hatte Ohrenrauschen und Hormonstörungen, mir ging es
richtig schlecht. Im Urlaub oder bei Freundinnen fühlte ich mich immer viel besser. Ich
zog um. Meine Gesundheit kam langsam aber sicher wieder, heute geht es mir gut."

Ein EDV-Büro mit 19 Angestellten flüchtete aus der obersten Etage eines Kölner Hoch-
hauses. Direkt über ihnen waren auf dem Flachdach Mobilfunksender installiert, acht D-
Netz- und sechs E-Netz-Antennen, eine weitere UMTS- und WiMAX-Aufrüstung stand
an. Neben dem Büro befanden sich - Wand an Wand - die Elektronikräume der Sender.
Im Büro gab es deshalb technische Störungen an Computern und auffällige Häufungen
von Kopfschmerz, Konzentrationsmangel, Schwäche und anderen Beschwerden bei den
Mitarbeitern. Der Firmenchef ließ messen und kündigte die Räume. Nach dem Umzug
funktionierte die Technik wieder, die Klagen der Angestellten blieben aus.

Bei einer Familie in Saerbeck im Münsterland gab es lange Zeit keine gesundheitlichen
Sorgen. Wir waren dort vor mehreren Jahren. Das Haus war zu dieser Zeit baubiologisch
unauffällig, kein Elektrosmog, keine Schadstoffe, keine Pilze, ein solides Raumklima. An-
fang 2002 rief die verzweifelte Mutter an. Dem fünfjährigen Sohn ging es schlecht. Er
schlief kaum noch, war überdreht, hatte eine Infektion nach der nächsten, übergab sich
wochenlang, war blass. Die Messung vor Ort: 500 µW/m² im Kinderzimmer wegen die-
ser neu installierten D1-Sender auf einem gegenüber liegenden Industriegebäude. Die Eltern   hatten   die   50   Meter   entfernten   Antennen   auf   der   anderen   Straßenseite   bisher
nicht einmal gesehen, sie befanden sich hinter einer Baumreihe. Die Recherche ergab:
Nach der Installation begannen die Beschwerden. Wir baten die Telekom, von den vier
installierten diese eine für die Strahlung im Kinderzimmer verantwortliche Antenne nur
um einige Grad nach rechts zu verstellen, weg mit der Hauptstrahlrichtung vom Haus
des   Kunden.   Das   wäre   technisch   kein   Problem   gewesen.   Aber   die   Telekom-Vertreter
zeigten sich stur. Deshalb wurden die Dachschräge mit Spezialaluminiumfolie und eine
Wand mit Spezialkupfertapete abgeschirmt. Vor  den Fenstern, welche hier, wie so oft,
die meiste Strahlung hereinließen, wurde der vorhandene Fliegendraht aus Kunststoff
gegen   einen   aus   Metall gewechselt. In die Fenster kamen   metallbeschichtete   Wärme-
schutzscheiben. Zusätzlich wurde nachts ein Abschirmvorhang zugezogen. Der messba-
re Erfolg: Reduzierung von 500 auf 0,5 µW/m², das sind 99,9 %. Der spürbare Erfolg: Alle
Beschwerden verschwanden von Tag zu Tag mehr, innerhalb einiger Wochen restlos.

Solche Fallbeispiele sind inzwischen unser Alltag geworden. Ein voreiliges Zurückfüh-
ren   auf   Zufall,   Angst,   Wunschdenken   oder  Placebo   wird   mit   zunehmender   Erfahrung
immer absurder, speziell weil auch wir inzwischen von mehreren besorgniserregenden
Fällen berichten können, wo Kleinkinder und Tiere auf diesen Elektrosmog reagieren.

So fällt Kunden aus der Eifel auf, dass Vögel nach der Installation von Sendern aus ihren
Nestern verschwanden und ihre Eier allein ließen, und das nach langen Jahren des re-
gelmäßigen Brütens an immer den gleichen Stellen. Im Münsterland wurde beobachtet,
dass aus den Vogeleiern keine Küken mehr schlüpften und auffällig viele verkrüppelte
Jungtiere zu finden waren. In der Nähe von Koblenz meldete man ebenfalls Verkrüppe-
lungen frisch geschlüpfter Vögel, wieder in direkter Senderumgebung. In einem Wald-
stück bei Montabaur sind mit dem neuen Mobilfunkmast mehrere Habichte verschwun-
den, die hier seit Jahren zu sehen waren. Woanders gibt es seit fast 20 Jahren Fleder-
mäuse unter dem Dach; mit der Neuinstallation des Funkturmes neben dem Gehöft ver-
schwanden sie. Ein Gänsezüchter registriert verkrüppelte Jungtiere im Funkeinfluss.

In Wallerhausen östlich von Köln wurde das Euro-Signal auf einem nahen Mast instal-
liert. Zwei Kinder mit drei Daumen und verkrüppelten Nieren wurden geboren. Viele Er-
wachsene beklagten Ohrenrauschen,   Schmerzen,   Schwindel, Müdigkeit und   Schlafstö-
rung. Jeden Monat gab es in dem 300-Seelen-Örtchen einen neuen Hörsturz. Der einst
ruhige   Ort   stand Kopf.   Der   seit Generationen   vorbildlich   geführte   Hof   des Landwirtes
Eduard Schumacher liegt direkt neben diesem Mast. Nun starb viel mehr Vieh als jemals
zuvor, es gab Fehlgeburten und Verkrüppelungen bei den Kälbern. Anfang 1995 wurde
ein Kälbchen mit zwei Köpfen und fünf Beinen geboren. Unis, Ämter und Veterinärme-
diziner kümmerten sich, Ernährungs- oder Haltungsfehler konnten ausgeschlossen wer-
den. Eine Erklärung hatte man nicht. Dafür wieder neue Fehlgeburten, neue Verkrüppe-
lungen. Die Bürger legten Protest ein. Der Sender wurde wieder abgebaut. Heute - über
zehn Jahre danach - hört man aus Wallerhausen: Alle Probleme der Bewohner waren so-
fort nach dem Abbau verschwunden und sind nie mehr wiedergekommen. Bauer Schu-
macher ist ebenfalls zufrieden, es gab keine Auffälligkeiten mehr beim Vieh. Fehl- und
Missgeburten, Tumore, Entzündungen, Abmagerung, Verhaltensauffälligkeiten und an-
dere   Probleme im   Einfluss   von  Funkanlagen beklagt   auch   Bauer   Josef Altenweger   im
bayerischen Schnaitsee bei seinem Viehbestand. Seit einigen Jahren kämpft er gegen
die Übermacht der Betreiber, Politiker und Behörden. Auch hier wurde nichts gefunden,
was eine Erklärung bieten könnte, außer den starken Feldern. Wurden die Tiere auf ent-
fernte Höfe und Weiden ohne Elektrosmog gebracht, erholten sie sich. Kamen sie wieder
nach Hause, gingen die Probleme von vorne los. Ähnlich war es bei anderen Bauern.

Das Netz der Sender wird derweil immer dichter, die Anzahl funkender Geräte zu Hause
und am Arbeitsplatz immer höher. Jahr für Jahr nimmt die Elektrosmogintensität zu und
mit ihr das Risiko für Mensch und Natur. Der Gesundheitsminister, die Krankenkassen
und die Weltgesundheitsorganisation sind sich einig, informieren und provozieren mit
der Nachricht, dass 30 % aller Erkrankungen in Zivilisationsländern durch gestörte Um-
weltbedingungen verursacht werden, 30 % aller Menschen umweltkrank sind. Wir Bau-
biologen sind Fachleute für solche gestörten Umweltbedingungen. Wir messen, prüfen
und begutachten neben   elektrischen,   magnetischen   und   elektromagnetischen   Feldern
auch Risikofaktoren wie Radioaktivität, Schall, Wohngifte, das Raumklima, Partikel oder
Pilze. Wir führen Haus- oder Arbeitsplatzuntersuchungen entsprechend vielseitig durch und haben inzwischen einen guten Überblick, worauf Menschen besonders heftig und
häufig reagieren. Wir haben oft erfahren, dass es die Summation verschiedener Umwelt-
belastungen ist. Wir haben aus vielen tausend Messungen gelernt, aufmerksam beob-
achtet und können feststellen, dass der Elektrosmog hoch oben in der Hitliste der gestör-
ten   Umweltbedingungen   rangiert   und   seine   Eliminierung   oder   Reduzierung   auffällig
häufig signifikante gesundheitliche Verbesserung nach sich zieht. Bei kaum einem an-
deren Umweltfaktor fallen die Positiveffekte nach Sanierungen derart deutlich aus.

Wir von der Baubiologie Maes haben in vielen deutschen Häusern, Wohnungen und spe-
ziell Schlafbereichen von Sylt bis München, aber auch im europäischen und amerikani-
schen Ausland, zahlreiche Messungen im Umfeld solcher Mobilfunksender durchgeführt,
um herauszufinden, welcher elektromagnetischen Strahlenbelastung die in ihren Häu-
sern lebenden Menschen ausgesetzt sind. Wir werteten mehrere 1000 Messergebnisse
der letzten Jahre aus und kamen unter anderem zu folgenden Erkenntnissen:

•   Die zivilisatorisch bedingte Hintergrundbelastung durch Sender dieser typischen Mik-
   rowellenfrequenzen liegt nach unserer Erfahrung in den Jahren 2000-2007 in Häusern,
   speziell in Schlafbereichen, bei um die 0,5-5 µW/m². Mit diesen Werten muss also in
   vielen Fällen dank flächendeckender Mobilfunkversorgung gerechnet werden. Es gibt
   Innenräume, die noch unterhalb dieses Hintergrundes liegen, manche sogar erfreulich
   deutlich, aber sie werden seltener. 1995-2000 waren es 0,01-1 µW/m², 1992-1995 nur
   0,001-0,1 µW/m². Vor 1992 gab es gar keinen gepulsten Mobilfunk, nur gepulstes Ra-
   dar in der Nähe von z.B. Flughäfen oder Militär. Inzwischen dürfte die fast überall zu
   findende   Strahlenintensität   als Folge   rasant   zunehmender   Mobilfunkanlagen   weiter
   gestiegen sein. In den nächsten Jahren wird es wegen zigtausender neuer Sender,
   z.B. UMTS und WiMAX, zu einem weiteren Anstieg kommen.

•   Draußen   im   Freien,   auf   Balkonen,   Dachterrassen,   in   Gärten,   auf   der   Straße...,   aber
   auch an ungeschützten Fenstern oder in Fensternähe, ist in den meisten Fällen mit
   mindestens zehnfach höheren Strahlungspegeln zu rechnen.

•   Die niedrigsten Messwerte in Innenräumen lagen in über 1 km Abstand zur nächsten
   Mobilfunkstation im Bereich unter 0,001 bis 10 µW/m², die höchsten in 5 bis 20 m Dis-
   tanz   mit   uneinschätzbar   breiten   Streuungen  im   Bereich   von   10   bis   150.000   µW/m².
   Bei bis zu 100 Meter Abstand zu Funkanlagen muss unter ungünstigen Verhältnissen
    mit bis zu 1000 µW/m² Strahlungsstärke und teilweise darüber gerechnet werden.

•   Selbst bei weitem Abstand zu Funkstationen und äußerst niedrigen Messwerten un-
   ter 0,001 µW/m² war das Telefonieren mit Handys ohne technische Probleme möglich.

•   Die theoretische Abschätzung oder Berechnung einer Belastung durch Funkanlagen
   anhand von Entfernungsangaben ist kaum möglich. Neben dem Abstand zu den Emit-
   tenten ist die genaue Kenntnis vieler Aspekte wichtig, z.B. die Bestückung der Funk-
   anlage(n) mit ihren verschiedenen Senderarten, die Leistung und Auslastung der ein-
   zelnen Sender und Kanäle und ihre Ausrichtung, die Lage der betroffenen Räume im
   Haus (Erd- oder Dachgeschoss), das Abschirmverhalten der Gebäude (Baumasse, Fen-
   ster), die Reflexionen der Strahlung in der Umgebung, die Frage, ob das Haus in der
   Hauptstrahlrichtung einer oder mehrerer Sender liegt, ob Sichtkontakt zur Anlage be-
   steht, ob sie überhaupt schon auf Sendung ging oder bisher nur installiert wurde...

•   Innerhalb eines Hauses sind bei gleichem Abstand zu den Funkeinrichtungen Mess-
   wertunterschiede von 1 bis zu 10.000 möglich. Beispiel: In einem Neusser Jugendstil-
   haus, 150 bis 500 Meter von mehreren Mobilfunksendern entfernt, ermittelten wir im
   ausgebauten Dachgeschoss der 3. Etage 100 µW/m² (Sichtkontakt zu zwei Anlagen),
   in der 2. Etage 50 µW/m² (teilweise Sicht zu einer Anlage), in der 1. Etage 20 µW/m²
   (kein Sichtkontakt), im Erdgeschoss 1-10 µW/m² und im Souterrain unter 0,01 µW/m².

•   Zur   Sicherheit   sind wegen  der   Unberechenbarkeit  der  Feldintensität  und  -verteilung
   gezielte, sachverständige und interessenunabhängige Messungen vor Ort, speziell in
   Daueraufenthalts- und Schlafbereichen, und die Bewertung der Ergebnisse auf nicht-
   thermischer, sprich biologischer Grundlage unverzichtbar. Frequenzselektive Spitzen-
   wertmessungen mit Erfassung der einzelnen Senderarten, -kanäle und -modulationen
sind die notwendige Basis und Standard bei professionellen Baubiologen.

•   Betreiber, Behörden, Hochschulen, Institute, TÜVs... messen, berechnen, mitteln und
   bewerten oft nach Thermikmanier und Vorgaben der Verordnung und setzen teilwei-
   se unempfindliche oder für gepulste Felder kaum geeignete Messgeräte ein, kommen
   so zu Unterbewertungen und biologisch nicht brauchbaren Rückschlüssen. Die bei In-
   dustrie,   Ämtern,   Unis...   gebräuchliche   Angabe   "Messwert   liegt  soundsoviel   Prozent
   unter dem Grenzwert" reicht keinesfalls für eine gesundheitliche Entwarnung.

•   Prophylaktisch vorgenommene Abschirmungen ohne konkrete Kenntnis der Situation
   und   der   Messresultate   vor   Ort   können   eine   Innenraumsituation   unter   ungünstigen
   und theoretisch kaum einschätzbaren Bedingungen auch verschlimmern.

•   Schätzungsweise 20 % unserer Kunden klagen bzw. klagten, speziell bei Dauereinwir-
   kung im Schlafraum, im Bereich von etwa 10 µW/m², oft auch erst darüber, seltener
   darunter, über mehr oder minder heftige - teilweise spontane - gesundheitliche Stö-
   rungen nach der Inbetriebnahme von Mobilfunkstationen in der näheren Umgebung,
   bei   DECT-Schnurlostelefonen   und   WLAN-Internetzughängen   im   eigenen   Haus   oder
   in der Nachbarschaft manchmal bei noch niedrigerer Intensität.

•   Biologische Probleme bei Tieren - speziell beim Vieh - sind nach unserer Erfahrung
   und der von Kollegen sowie nach Sichtung wissenschaftlicher Studienergebnisse im
   Bereich von etwa 100 µW/m² und darüber bei Dauerbelastung möglich.

•   Bei gut 90 % unserer Messungen fiel die Strahlung von Mobilfunk-Basisstationen deut-
   lich kritischer aus als die zahlreicher anderer Senderaktivitäten von Radio über Fern-
   sehen bis zu Betriebs-, Bündel-, Daten-, Flug- und Richtfunk oder Radar, Militär, Poli-
   zei, Feuerwehr, Funkruf- und andere Hilfsdienste, um nur einige Beispiele zu nennen.

•   Zunehmend häufiger und oft noch intensiver als durch den Mobilfunk von außen sind
   gepulste Mikrowellenbelastungen durch die meist permanent funkenden kleinen Ba-
   sisstationen der DECT-Schnurlostelefone, der ebenso andauernd strahlenden neuen
   DECT-Babyphone oder WLAN-Router für den drahtlosen Internetzugang in Häusern
   zu finden. Auswertung unserer Ergebnisse von insgesamt 78 für den 'Öko-Test' in den
   Jahren 1996-2009 überprüften DECT-Telefonen: 66.000-440.000 µW/m² in 30 cm Ab-
   stand, 6000-40.000 in 1 m, 1500-10.000 in 2 m, 600-4000 in 3 m, 90-600 in 5 m, 60-400
   in 10 m und 15-100 µW/m² in 20 m Entfernung, Sichtkontakt zur DECT-Basis voraus-
   gesetzt. 1000 µW/m² waren in gut 1 m Abstand zu einer in der Nachbarwohnung plat-
   zierten   Basis,   getrennt   durch  eine   42   cm dicke   Ziegelsteinwand,   messbar.   Mit   dem
   DECT-Hörer am Ohr kommen Sie auf mehrere Millionen Mikrowatt pro Quadratmeter.

•   Ein übliches Mobilfunk-Handy (es gibt inzwischen viel mehr Handys als Einwohner)
   kommt auf noch höhere Strahlungsstärken, es verursacht die höchste aller alltäglichen
   elektromagnetischen Belastungen überhaupt. Unsere Resultate von Messungen, un-
   ter anderem für den 'Öko-Test': bis zu 100 Millionen µW/m² und noch mehr direkt am
   Kopf, bis 1 Million und mehr in 30 cm Abstand, bis 100.000 und mehr in 1 m, in 10 m
   bis 1000 und höher, in 50 m immer noch bis 50 µW/m² und manchmal mehr, je nach
   Situation, Leistung, Auslastung des Mobiltelefons und Umgebungsbedingungen.

•   Die Strahlung an Mikrowellenherden (ebenfalls gepulst), die wir 1995-2008 für 'Öko-
   Test' überprüften, zum Vergleich: bis 5 Millionen µW/m² in 5 cm Abstand zu neuen
   Geräten, einmal 17 Millionen µW/m² an einem Herd mit wackliger Tür, einmal 80 Mil-
   lionen µW/m² dank eines Defektes, eine verbotene Leckstrahlung. Um die 1000 µW/m²
   fanden wir bei den besten Neugeräten in bis 1 m und bei den auffälligsten in 3-10 m
   Abstand, beim defekten in über 20 m. Das Handy am Ohr kann - je nach Situation -
   strahlungsintensiver als ein Mikrowellenherd mit verbotener Leckstrahlung sein.

In Anbetracht der hohen Feldstärken und Dauereinwirkungen in der Nähe von Mobil-
funkanlagen und der vorliegenden Forschungsergebnisse zur Problematik nichtthermi-
scher Wirkungen durch gepulste Mikrowellen sowie unserer Erfahrung mit den Folgen
dieser neuen Technik mahnen wir zur Vorsicht. Wir stimmen mit vielen Ärzten und Wis-
senschaftlern überein, die aus Vorsorge fordern, die persönliche Dosis möglichst niedrig zu halten, unabhängig von Grenzwerten. Sender dieser Art, so meinen wir schon lange
und nun endlich auch Behörden, Kommunen, Bistümer..., gehören nicht in Wohngebiete.
Betreiber,   Politiker,   Vermieter,   Anwohner,   Bürgerinitiativen,   Umweltmediziner,   unab-
hängige Experten... müssen an einen Tisch, um aus der Situation das Beste zu machen.
Moderne Technik ja, aber nicht maßlos und um jeden Preis, nicht gegen alle Vernunft.

Vergessen   wir   bei   allem   auch   nicht   etwas  Wesentliches,   nämlich   dass   jeder   einzelne
Handybesitzer sein gutes Stück Mitverantwortung trägt. Denn je mehr Handys genutzt
werden, je häufiger und je länger, um so schneller ist die Kapazität einer Basisstation er-
reicht und um so mehr solcher Stationen werden, speziell in Ballungsgebieten, in immer
engeren räumlichen Abständen für die reibungslose technische Versorgung notwendig.

Wir unterstreichen die Forderung des Magazins 'Öko-Test' nach einem "empfehlenswer-
ten und realistischen Vorsorgewert" von maximal 10 µW/m². Das ist nicht technikfeind-
lich, denn eine optimale Handyversorgung wäre gesichert, weil Handys bereits bei etwa
0,001 µW/m² gut funktionieren. Wenn nicht viel mehr als 10 bis 1000 µW/m² Mobilfunk-
strahlung einen Raum von außen erreichen, dann haben Bewohner gute Chancen indivi-
duelle Schutzmaßnahmen vornehmen zu können, z.B. durch Abschirmungen im Schlaf-
raum, um die Dauereinwirkung hier auf unter 1 µW/m² zu limitieren, ein anzustrebender
Wert, den auch die Landessanitätsdirektion  Salzburg für Innenräume empfiehlt. Wenn
das Haus die Strahlung von sich aus bereits gut reduziert (enge Bauweise, massive Bau-
substanz, Parterre- oder Souterrainwohnungen, Betonarmierung, Metallflächen, moder-
ne metallbeschichtete Wärmeschutzscheiben), dann wären Außenwerte von über 1000
µW/m² durch nachträgliche Abschirmungen auch noch recht gut beherrschbar.

Die Bauordnung fordert in Artikel 3: "Bauten sind so zu errichten, dass sie das Leben
oder die  Gesundheit des Menschen und die  natürliche Lebensgrundlage nicht gefähr-
den." Das Leben ist durch die Einwirkung der Strahlung solcher Mobilfunksender spon-
tan sicherlich nicht gefährdet. Ob die  Gesundheit des Menschen gefährdet ist, darüber
streiten die Gelehrten noch, es deutet vieles darauf hin, die Beweise werden immer ver-
bindlicher.   Eine   in   den   Folgen   uneinschätzbare   Gefährdung   der  natürlichen   Lebens-
grundlage liegt ohne Zweifel vor. Denn solange die Welt sich dreht, hat es jene elektro-
magnetischen Felder nicht gegeben, weder diese spezifischen Frequenzen, noch die mo-
bilfunktypischen steilflankigen Pulsungen und breitbandigen Signale, noch deren außer-
gewöhnliche Intensität in der Nähe einer Handyantenne oder Basisstation, noch deren
flächendeckende und weiter fortschreitende Verbreitung und Verstärkung bis fast in die
letzten Winkel der Erde. Die Mikrowellen des Mobilfunks mit abermillionen Handys und
inzwischen   über   200.000   Basisstationen   allein   in   Deutschland   -   und   zudem   die   vielen
Schnurlostechniken   in   unseren   Häusern   -  sind   der   größte,   flächendeckendste   und   un-
einschätzbarste physikalische Eingriff in die natürliche Umwelt seit Menschengedenken,
in alle lebenssteuernden elektromagnetischen Abläufe der Schöpfung. Es geht um eine
milliardenfach   stärkere   technische   Überlagerung   der   sensiblen   biologischen   Ordnung.
Wie Mensch, Tier, Baum, Wetter..., die ganze Natur jetzt oder in folgenden Generatio-
nen auf die Belastung reagieren, das ahnt - geschweige weiß - noch keiner.

Sie erinnern sich: "Gäbe es vor der Einführung eines neuen Medikamentes derart viele
Warnungen wie beim Mobilfunk, so würde dieses sicherlich nicht für den Markt zuge-
lassen." Und: "Das Risiko zu unterschätzen wäre ein komplettes Unglück."

Niemand kann momentan abschließend und sicher beurteilen, welche akuten gesund-
heitlichen Probleme oder Langzeitschäden durch die in der Umgebung solcher Einrich-
tungen gefundenen Mobilfunkintensitäten hervorgerufen werden könnten. Wir alle ste-
hen am Anfang der Forschungs- und Aufklärungsarbeit. Keiner sollte so tun als hätte er
den Überblick. Die Zeit für Entwarnung ist genau so wenig reif wie für Panikmache. Die
Zeit ist aber überreif für eine sinnvolle Reduzierung aller möglichen und allzu oft unnöti-
gen Elektrosmogverursacher, für umfassende Information und vorbeugenden Schutz.
 
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