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  Alkohol
 

Wer bin ich?

Ich bin stärker als alle Armeen der Welt zusammen.
Ich habe mehr Menschen, als alle Kriege der Nationen vernichtet.
Ich bin tödlicher als die Kugeln, und ich habe mehr Familien zugrunde gerichtet als die stärksten Kanonen.
Ich stehle jedes Jahr Millionen und habe Achtung vor niemand.
Ich finde meine Opfer unter den Armen, sowie den Reichen, den Jungen wie den Alten, den Starken und den Schwachen, den Gebildeten und den Ungeschulten.
Witwen und Waisen kennen mich.
Ich verberge mich im Innersten und verrichte meine Arbeit leise.
Man warnt Euch vor mir, aber Ihr beachtet es nicht.
Ich bin ohne Rast und Ruh.
Überall kann man mir im Heim, auf der Strasse und in der Fabrik begegnen.
Ich bringe Krankheit, Erniedrigung, Hoffnungslosigkeit und Tod.
Ich zerstöre, vernichte, gebe nichts und nehme alles.
Ich bin Euer schlimmster Feind.

Ich bin der Alkohol

 

1. Alkohol und Alkoholismus
1.1. Definition

Beim Alkohol handelt es sich um das älteste Rauschmittel der Welt. Im Altertum wurde es als Genußmittel gewonnen. Heute wird Alkohol vorwiegend getrunken, um Zwänge und Hemmungen zu lösen.

Die Folge des Alkoholkonsums kann der Alkoholismus sein. Hierbei handelt es sich um eine seelische und körperliche Abhängigkeit. Die körperliche Abhängigkeit charakterisiert sich durch Entzugserscheinungen nach Trinkpausen, die seelische Abhängigkeit durch das zwingende Verlangen nach weiterem Alkoholkonsum zur Stimmungsänderung.

Nach Feuerlein gibt es unter klinischen Gesichtspunkten fünf Definitionskriterien für Alkoholismus:

    1. abnormes Trinkverhalten (nach Menge und Modalität des Alkoholkonsums)
    2. somatische (körperliche) alkoholbezogene Schäden
    3. psychosoziale alkoholbezogene Schäden
    4. Entwicklung von Toleranz und Entzugssyndrom („körperliche Abhängigkeit“)
    5. Entwicklung von „Entzugssyndromen auf der subjektiven Ebene“ (Kontrollverlust, gesteigertes Verlangen nach Alkohol, Zentrierung des Denkens und Strebens auf Alkohol; „psychische Abhängigkeit“).

Sind nur die ersten vier Definitionskriterien vorhanden, spricht man von Alkoholmißbrauch. Kommt das fünfte Kriterium hinzu („seelische Abhängigkeit“) handelt es sich um Alkoholabhängigkeit.

1.2. Wirkung auf den Organismus

Alkohol hat vielfältige negative Auswirkungen auf unseren Organismus.

Gehirn und Nervensystem:

    • starke Persönlichkeitsveränderungen durch die Schädigung der Gehirnzellen:Gedächtnisstörungen, Abnahme der Kritikfähigkeit, Labilität, extreme Stimmungsschwankungen, Mißtrauen
    • Alkoholdelirium (Desorientierung und optische Halluzinationen)
    • Zittern der Hände (Tremor)

Leber:

    • Verfettung der Leber bis zur Leberzirrhose

Haut:

    • Alkohol erweitert die Blutgefäße (rotes Gesicht) und führt zu Hautveränderungen (weiße und rote Flecken)

Herz:

    • Schwere Trinker können an einem Herzmuskelschaden erkranken, da sie kaum mehr genügend Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe zu sich nehmen.

Magen:

    • Chronische Gastritis

Bauchspeicheldrüse:

    • Schwere, lebensbedrohende Erkrankung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)

Genitalorgane:

    • Impotenz
    • wenn während der Schwangerschaft übermäßig Alkohol konsumiert wird, wird das Kind gefährdet

1.3. Wirkung auf das Verhalten

  • Überempfindlichkeit und Unsicherheit
  • zunehmendes Mißtrauen
  • Stimmungslabilität mit gehäufter depressiver Stimmung
  • starke Gefühlsschwankungen (Von Imponiergehabe bis Selbstmitleid)
  • verminderte emotionale Kontrolle
  • Abnahme des Durchhaltevermögens

1.4. Soziale Auswirkungen

  • familiäre Konflikte
  • Schulden im Zusammenhang mit Alkoholkonsum
  • Verlust des Arbeitsplatzes
  • Verlust des Führerscheins
  • Straftaten (Gewaltbereitschaft ist erhöht) unter Alkohol
  • Obdachlosigkeit

soziale Ausgrenzung

2. Alkoholikertypen
2.1. Einleitung

Um Alkoholiker nach typologischen Aspekten einzuordnen, müssen eine Reihe von Unterscheidungskriterien herangezogen werden. Unterscheidungskriterien sind vor allem die Erscheinungsformen und der Verlauf sowie die Entstehungsbedingungen.
Die von Jellinek vorgeschlagene Typologie mit fünf Kategorien (Alpha-bis Epsilon-Trinker) hat trotz mancher Kritik ihre Bedeutung behalten und ist am weitesten verbreitet.

 

2.2. Typendefinition

Alkoholiker werden eingeteilt in süchtige-und nichtsüchtige-Alkoholiker.
Nichtsüchtige Alkoholiker sind:

          • Alpha-Alkoholiker
          • Beta-Alkoholiker

Süchtige Alkoholiker (Alkoholkranke) sind:

          • Gamma-Alkoholiker
          • Delta-Alkoholiker
          • Epsilon-Alkoholiker

Alpha-Trinker (Konflikttrinker)

Alpha-Trinker werden auch Konflikt-, Wirkungs-und Erleichterungstrinker genannt.
Sie entwickeln eine psychische Abhängigkeit, da sie nach Alkoholkonsum z.B. deutliche Entspannung, Entlastung, vermehrte Sicherheit und besseres Durchsetzungsvermögen erfahren.
In Belastungssituationen wird auf Alkohol zurückgegriffen, da sie positive Erfahrungen damit gemacht haben. Ihre Abhängigkeit ist so eingegrenzt, daß sie jederzeit mit dem Trinken aufhören können.

Beta-Trinker (Gewohnheitstrinker)

Beta-Trinker werden auch Gelegenheitstrinker genannt.
Sie suchen, aufgrund von Trinksitten und Gewohnheit, übermäßig häufig Gelegenheiten Alkohol zu trinken. Demnach ist die Bezeichnung „Gewohnheitstrinker“ auch treffender, da sie sich zwar körperlich schädigen können, aber trotzdem keine Abhängigkeit entwickeln und somit jederzeit in der Lage sind mit dem Trinken aufzuhören.

Gamma-Alkoholiker (Suchtrinker)

Ist in folgende Phasen unterteilt:

Voralkoholische Phase

Der Beginn des Trinkens ist auch bei Gamma-Alkoholikern in der Regel unauffällig und wird sozial motiviert.
In dieser Phase erfahren Gamma-Alkoholiker Erleichterung durch Trinken. Im weiteren Verlauf kommt es jedoch zur Toleranzabnahme für seelische Belastungen, zur Reduzierung der Frustrationstoleranz, so daß Alkohol immer häufiger als Kompensationsmittel benötigt wird. Alkohol stellt nun kein Genußmittel mehr dar, sondern wird zunehmend als Stimmungsregulanz getrunken. Es wird immer mehr Alkohol benötigt um die gleiche Wirkung zu erzielen.

Prodromalphase

Die Prodromalphase wird etwa in einem Zeitraum von 6 Monaten bis zu 5 Jahren durchlaufen. In der Regel beginnt es damit, daß selbst geringe Alkoholmengen zu Erinnerungslücken führen können, dem sogenannten „Filmriß“.
Für die psychische Regulans wird immer mehr Alkohol benötigt, so daß der Betroffene beginnt allein und eventuell heimlich zu trinken. Um eine schnelle Wirkung zu erzielen, wird das erste Glas häufig sehr hastig getrunken.
Da sich der Betroffene teilweise über sein Trinkverhalten bewußt ist, kommt es meist zu Schuldgefühlen. Förderte der Alkohol am Anfang oft das Solidaritätsgefühl und baute Hemmungen ab, so zeigen die Kranken nunmehr durch ihre Verheimlichung des Trinkens die ersten Isolierungstendenzen. Da Gamma-Alkoholiker in dieser Phase noch kontrolliert trinken können und aufgrund erhöhter Alkoholtoleranz ohne Berauschung viel zu trinken vermögen, fallen sie in unserer regellos trinkenden Gesellschaft zunächst nicht auf, sie werden nicht nur toleriert, sonder häufig als kontaktfreudige Mitmenschen „mit großem Stehvermögen“ geschätzt.

Kritische Phase

Die kritische Phase wird durch das Auftreten von Kontrollverlusten eingeleitet. Dadurch wird die Abhängigkeit oft erstmalig für das Umfeld deutlich und dem kranken begegnet zunehmend Ablehnung. Unter Umständen vermögen selbst kleinste Alkoholmengen einen unwiderstehlichen Drang nach weiteren Alkoholkonsum auszulösen.
Die Kranken verlieren die Kontrolle über die weitere Trinkmenge und damit die Fähigkeit ihren Konsum aus eigener Kraft zu beenden. Zunächst behalten sie die Kontrolle darüber, ob und wann sie trinken, jedoch kommt es nach Trinkbeginn immer wieder zu Exzessen.
Die zum Alkoholkonsum animierende Gesellschaft beginnt, sich vom Alkoholkranken zu distanzieren. Versuchen die Betroffenen mit dem Trinken aufzuhören, kommt es zu Entzugserscheinungen, wie z.B. Unruhe, Schweißausbrüche und Verstimmungen.
Häufige Niederlagen im Bemühen um kontrolliertes Trinken und der vergebliche Widerstand gegen fortschreitende soziale Desintegration führen ständig zu Verletzungen des Selbstwertgefühls und damit zu Ich-Schwäche. Die dabei entstehenden negativen und belastenden Gefühle verbergen Alkoholkranke durch massive Abwehr, die sie zunehmend den Bezug zur Realität verlieren läßt. Flucht und Selbstmitleid, aber auch renomistisches (prahlen, aufschneiden) Imponiergehabe, großspuriges und agressives Benehmen ergeben sich als reaktives Verhalten. Äußere Interessen gehen verloren, zwischenmenschliche Beziehungen werden neu überdacht, die Fähigkeit zur sozialen Anpassung wird vermindert. Das Verhalten konzentriert sich immer mehr auf Alkohol.

Chronische Phase

Die chronische Phase beginnt mit regelmäßigem morgendlichen Trinken und tagelange Räuschen.
Die gehäuft auftretenden Kontrollverluste führen zu tagelangen Exzessen, die einen fortschreitenden seelischen, körperlichen und sozialen Abbau zur Folge haben.
Auch die Sinnfrage des Lebens geht verloren.
Es finden sich zunehmend Konzentrations-und Merkfähigkeitsstörungen.
Im weiteren Verlauf können bereits geringe Alkoholmengen zu schweren Räuschen führen. Das Trinken kann nun den Charakter der Besessenheit annehmen. Alkoholkonsum wird wichtiger als Nahrungsaufnahme. Stehen keine alkoholischen Getränke zur Verfügung, greift der Kranke auch zu Brennspiritus, Haarwasser u.ä..
Häufig kommt es zu Folgeschäden mit bleibender Invalidität oder sogar bis zum tödlichem Ausgang.

Delta-Alkoholiker

Delta-Alkoholiker sind Alkoholkranke mit physischer Abhängigkeit.
Sie beginnen ihren Alkoholkonsum im Rahmen der Trinksitten, Es finden sich bei ihnen keine oder lange Zeit keine Kontrollverluste und damit weniger soziale Belastung.
Da es aber nach Anpassung des Zellstoffwechsels nach Trinkpausen zu Entzugserscheinungen kommt, sorgt der Betroffene für einen entsprechenden Blutalkoholspiegel. Sie werden deshalb auch „Spiegeltrinker“ genannt.

Epsilon-Alkoholiker (Quartalstrinker)

Epsilon-Alkoholiker trinken episodisch. Darum werden sie auch als „Quartalstrinker“ bezeichnet. Sie haben oft wochenlang keinen Bezug zum Alkohol. In nahezu regelmäßigen Abständen finden sich jedoch Krisentage mit depressiven Verstimmungen, erhöhter Reizbarkeit und Unruhe sowie zwanghaftem Denken an Alkohol. Nach Trinkbeginn stellt sich Kontrollverlust mit mehrtägigem exzessiven Alkoholkonsum ein.

3. Alkoholismus als Familienkrankheit
3.1. Phasen der Alkoholkrankheit

Die Familienkrankheit Alkoholismus wird in 7 Phasen unterteilt:
1. Verleugnungsphase

Der Partner des Alkoholikers fürchtet Diskriminierung. Das Trinken wird vor anderen verharmlost und verleugnet. Man versucht den Schein einer intakten Familie nach außen zu wahren. In dieser Phase wird der Partner zum Co-Alkoholiker, d.h. er unterstützt den anderen in seiner Alkoholabhängigkeit, obwohl er ihm helfen will. Unter co-alkoholischem Verhalten versteht man:

      • Ignorieren des Alkoholproblems
      • Alkoholprobleme verharmlosen und verdecken
      • Verantwortung abnehmen

2. Interventionsphase

Man kann das Problem vor anderen nicht mehr verheimlichen. Die Familie fordert Versprechungen. Das Nichteinhalten dieser Versprechungen führt zu Vorwürfen. Dadurch trinkt der Alkoholiker noch mehr.

3. Resignationsphase

Die Familie gerät in die Gefahr der sozialen Ausgrenzung. Man begnügt sich nun mit kurzfristigen Zielen, wie z.B. „Trinke wenigstens nicht, wenn...“.

4. Erste Rollenwechselphase

Der Partner muß mehr und mehr die Rolle des Kranken übernehmen, da dieser seine Aufgaben in der Familie nicht mehr erfüllen kann.

5. Fluchtphase

Der Partner resigniert, er droht häufig mit Trennung oder Scheidung und versucht auf diese Weise dem Problem zu entfliehen. Doch er macht Drohungen oftmals nicht wahr, er wird also rückfällig.

6. Trennungsphase

Es kommt oft zur Trennung. Die Folge ist eine Reorganisation der Familie ohne den „Kranken“.

7. Zweite Rollenwechselphase - nach der Abstinenz

Wenn der Alkoholiker abstinent wird, kommt es zu neuen Konflikten. Er fordert nun seine alten Rollen zurück, ein neuer Rollenwechsel ist notwendig.
Zahlreiche Beziehungen gehen in dieser Phase in die Brüche. Man muß nochmal ganz von vorne anfangen und dabei Ängste, Erinnerungen und vor allem das Mißtrauen gegenüber dem anderen überwinden.

3.2. Konflikte in der Familie

Man unterscheidet hier zwischen Mikro- und Makrosoziologischen Störungen:
Mikrosoziologische Störungen:

    • Konflikte durch Konsequenzen gestörter Sozialisierungsprozesse (z.B. durch unangemessene Erziehung der Kinder, Verwöhnung, ungerechte Strafen und negative Anregungen)
    • Generationskonflikte (z.B. durch Änderung der Autoritätsstruktur)
    • ökonomische Konflikte (z.B. durch unkontrollierte Geldausgaben)
    • sexuelle Konflikte (z.B. durch Impotenz)

Makrosoziologische Störungen:

    • Konflikte durch Wechsel der sozialen Position in der Gesellschaft (z.B. beruflicher Abstieg)
    • Konflikte in der Beziehung zu Lebensgemeinschaften (z.B. störendes Verhalten führt zur Ausweisung aus der Hausgemeinschaft)

Die Folgen für Kinder alkoholkranker Eltern:

    • Verängstigungen
    • Verunsicherungen
    • soziales und neurotisches (seelische Störungen, z.B. Hysterie) Fehlverhalten

Es ist nicht der Alkoholismus der Eltern als solcher, der zu Störungen der Kinder führt, sondern vielmehr die psychosozialen Störungen in der Familie überhaupt, z.B. auch Spielsucht und Gewalttätigkeit.

4. Hilfe für den Betroffenen (Diskussion „Wie sollte man mit abhängigen Kollegen/Familienmitgliedern umgehen?“)

Behandlunsbereitschaft und Mut zur Abstinenz entwickeln sich erst, wenn die negativen Erfahrungen mit Alkohol größer als seine positiven Wirkungen werden. Am Beginn ihrer Krankheit erfahren Alkoholiker Alkohol zunehmend als zuverlässiges Mittel zur positiven Stimmungsveränderung und setzen ihn zu diesem Zweck gezielt ein.
Im Laufe der Krankheitsentwicklung verschiebt sich die Stimmungslage immer mehr in den Bereich negativer Gefühle. Zunehmende Scham-, Schuld-, Minderwertigkeitsgefühle, Ängste, Hemmungen, Selbstvorwürfe und Selbstverachtung werden vom Kranken durch energische Abwehr versteckt.
Die häufigsten Abwehrmechanismen Alkoholkranker sind:

    • Verleugnung („Ich habe keine Probleme mit Alkohol“)
    • Verharmlosung („Ich trinke nur Bier und nur ganz gelegentlich ein Schnäpschen“)
    • Projektion („Nicht ich, sondern die anderen trinken zu viel“)
    • Rationalisierung („Ein Arzt sagte mir, daß es für meine Nieren sehr gut ist, viel Bier zu trinken“)
    • Verdrängung („Ich habe nur ganz selten zu viel getrunken“)
    • Regression (sich in Gedanken in eine unwirkliche Traumwelt begeben, sich in der Phantasie in Rollen versetzen, die man gerne einnehmen möchte, traurige Musik anstellen, mit der Flasche ins Bett gehen und über die ungerechte Welt weinen.)

Um Alkoholkranken zu helfen, sich aus ihren Abwehrmechanismen zu befreien, ist eine annehmende, einfühlende und verstehende Haltung notwendig.
Da letztlich hinter jeder Abwehr durch Konflikte ausgelöste Ängste stehen, hilft es dem Patienten zunächst wenig, ihm seine Abwehrmechanismen deutlich zu machen und ihn damit zu konfrontieren. Am Anfang der Behandlung kann ein solches Vorgehen Ängste verstärken und Abwehr vertiefen.
Alkoholkranke suchen meistens aufgrund unangenehmer Folgen ihrer Abhängigkeit oder auf Druck ihres Umfeldes den Arzt auf und deshalb sind sie eher bereit, sich zu rechtfertigen, als sich zu verändern.
Gelingt es dem Arzt „im Kopf des Patienten zu denken, mit seinem Herzen zu fühlen, in seine Haut zu schlüpfen und zu versuchen, mit seinen Augen zu sehen ind ihm dann das Gefühlte mitzuteilen“, so gelingt es auch dem Alkoholkranken, Ängste abzubauen, Abwehrmechanismen aufzugeben, Realität anzunehmen und Behandlungsbereitschaft zu entwickeln.
Aufgrund der Verschiedenartigkeit des Krankenbildes und der unterschiedlich ausgeprägten Folgeschäden benötigen Alkoholkranke ein breites Therapieangebot, das von der ambulanten über kurz-und mittelfristige bis zur langfristigen stationären Behandlung reichen muß.
Vor Behandlungsbeginn liegen oft Jahre der Krankheitsentwicklung mit entsprechenden Folgeschäden, so daß für den Gesundungsprozeß in der Regel eine langfristige Behandlung notwendig ist.

Folgende Behandlungsarten stehen dem Alkoholabhängigen zur Verfügung:
Ambulante Behandlung

Während der ambulanten Behandlung bleibt der Patient in seinem Umfeld und entfremdet sich dadurch nicht vom Partner und Familie, er bleibt auf seinem Arbeitsplatz und wird vermehrt in die Eigenverantwortlichkeit gestellt.
Ambulante Behandlung kann erfolgen durch

      • niedergelassene Ärzte,
      • Fachambulanzen,
      • Beratungsstellen und
      • Selbsthilfe-und Abstinenzgruppen

Zu den wichtigsten Selbsthilfe-und Abstinenzgruppen gehören:

    • Anonyme Alkoholiker
    • Das Blaue Kreuz
    • Guttempler-Orden
    • Kreuzbund

Stationäre Behandlung

Ein Teil Alkoholiker bedarf stationärer Behandlung.
Alkoholiker mit schwerem Entzugssyndrom, erheblichen körperlichen Folge-und Begleitkrankheiten, stark verminderter Sozialisierung und damit mangelnder sozialer Kompetenz, schweren Verhaltensstörungen und massiven milieubezogenen Belastungen benötigen stationöre Behandlung.
Stationäre Behandlung kann erfolgen durch:

      • Allgemeinkrankenhäuser,
      • Allgemeinkrankenhäuser mit Spezialabteilungen,
      • Psychiatrische Krankenhäuser und
      • Fachkrankenhäuser

Nach Behandlungsende sind Nachsorgeeinrichtungen unerläßlich, um die Rückfallgefahr des Alkoholikers zu minimieren.

 

Alkohol und Schlaf

Obwohl geringe Mengen Alkohol, z. B. 0,3 Liter Bier, den Schlaf fördern können, wirkt sich Alkohol darüber hinaus störend auf den Schlaf aus. Alkohol belastet während des Schlafes den Organismus und das Nervensystem. Der Körper, der ja eigentlich während des Schlafes eine Ruhe- und Aufbauphase erhalten sollte, ist mit dem Abbau des Alkohols beschäftigt. Zwar schläft der Betroffene schnell ein, aber eigentlich ist er eher ohnmächtig. Meistens wacht ein alkoholisierter Schläfer auch schnell wieder auf und leidet dann unter gestörtem Schlaf. Die REM-Phasen, in denen wichtige Erholungsarbeit geleistet wird, werden unterdrückt. Alkohol ist einer der häufigsten Gründe für gestörten Schlaf.

Zu viel ist zu viel!

Dass man selbst zu viel getrunken hat ist nicht schwer zu erkennen. Zuerst fühlt man sich lockerer und mutiger als gewöhnlich, da macht das Flirten dann auch noch richtig Spaß! Trinkt man noch weiter, so wird man merken, dass der Alkohol wichtige Körperfunktionen außer Kraft setzt. Die bekanntesten Anzeichen sind hier der Verlust des Gleichgewichtssinnes, der sich durch Schwanken beim Gehen bemerkbar macht, und die Hemmung des Sprachzentrums, was umgangssprachlich als "Herumlallen" bezeichnet wird, ein Flirt hat sich dann von alleine erledigt... Hinzu kommen ein starkes Schwindelgefühl, Übelkeit bis hin zum Erbrechen und temporärer Gedächtnisverlust. Verstärken sich diese Zustände, so kann man von einer Alkoholvergiftung ausgehen. Menschen, die unter einer Alkoholvergiftung leiden, brauchen sofort ärztliche Hilfe.

Der Tag danach

Schlimmer noch als das übermäßige Trinken von Alkohol sind die Nachwirkungen am nächsten Morgen. Der Körper wird durch den Alkohol ausgelaugt und ausgetrocknet. Durch die treibende Wirkung des Alkohols verliert er zwangsläufig wichtige Mineralien und Flüssigkeit. Um beides wieder zurückzubekommen, sollte man am nächsten Tag besonders viel trinken und Mineralstoffe zu sich nehmen. Diese können zum Beispiel in Salzstangen, Mineraldrinks und Rollmöpsen enthalten sein.

Übrigens: Das beste Mittel gegen zu viel Alkohol ist im nüchternen Zustand betrunkenen Menschen zuzuschauen.

Sonne und Alkohol

Hohe Außentemperaturen und große Sommerhitze belasten den Körper. Kommt dann noch Alkohol ins Spiel, kann der Körper diesen nicht mehr so gut verarbeiten.

Zuviel Alkohol ist gefährlich

Im Sommer bleibt es ja bei den Meisten doch nicht nur bei einem Pils. Und da wird es gerade im Sommer bei der Hitze gefährlich, weil nämlich dieser Alkohol den Kreislauf richtig belasten kann… und das gleich in zweifacher Hinsicht.

Blut sammelt sich in den Beinen

Zum Einen erweitern sich die bei der Hitze eh schon weit gestellten Blutgefäße noch zusätzlich, dadurch versackt das Blut regelrecht in den Beinen, es fehlt im Gehirn, was zu Schwindel bis hin zur Ohnmacht führen kann.

Flüssigkeitsverlust durch Alkohol

Außerdem wird durch Alkohol die Nierentätigkeit angeregt und der Mensch verliert noch zusätzlich zum Schwitzen Flüssigkeit. Deshalb sollte man gerade in der Sommerhitze tagsüber keinen Alkohol trinken, ideale Durstlöscher sind hier Apfelschorle oder alkoholfreies Bier. Nach Sonnenuntergang ist dann durchaus ein Hefeweizen, ein Weißbier oder ein Glas Wein erlaubt.

 

 
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